
Rezension:
Im Mittelpunkt steht Fenja Grothe, die als frisch beförderte Oberkommissarin direkt in einen brisanten Fall hineingeworfen wird: Drei Frauenleichen werden am Ufer des Möhnesees drapiert – ein Bild des Grauens, das bewusst zur Schau gestellt wurde. Zeitgleich wirft der Tod einer Ehefrau, offiziell ein Unfall, dunkle Schatten – nicht nur über den Tatort, sondern auch über die Ermittlungsarbeit. Der zunächst dringend Tatverdächtige kann es nicht gewesen sein – was die Ermittlungen in eine neue, unvorhergesehene Richtung lenkt.
Der Autorin gelingt es, mit klarer Sprache und gutem Gespür für psychologische Nuancen eine dichte Spannung aufzubauen. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung der Hauptfigur: Fenja Grothe, zwischen professionellem Anspruch und innerer Unsicherheit, bietet eine glaubwürdige und fesselnde Perspektive. Ihre erste große Bewährungsprobe verlangt nicht nur kriminalistischen Scharfsinn, sondern auch emotionale Standhaftigkeit – und gerade darin liegt ihre Stärke.
Die Handlung ist geschickt konstruiert, mit Wendungen, die überraschen, ohne konstruiert zu wirken. Die Autorin spielt gekonnt mit der Dynamik zwischen Schein und Sein, Täter und Opfer, und lässt die Leserschaft bis zum Schluss im Unklaren darüber, wem man wirklich trauen kann.
„Drei Tote am See“ ist ein fesselnder Krimi mit starker Hauptfigur, atmosphärischem Setting und einem komplexen Fall, der psychologische Tiefe mit klassischer Ermittlungsarbeit verbindet. Ein überzeugendes Debüt für Kommissarin Grothe – und ein gelungener Einstieg in eine hoffentlich weitergeführte Reihe.
Genre: Krimi
Seitenzahl Paperback: 302
Veröffentlichung: 29. April 2025
Paperback ISBN-13: 978-3819277658
Erhältlich: Taschenbuch
Gelesen von B.Z.
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