Autoreninterview mit: Yvonne Wundersee

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Ich schreibe schon immer. Bereits in der Grundschule habe ich Berichte über Ausflüge und andere Veranstaltungen für die Schülerzeitung verfasst. Aber erst der tragische Verlußt meiner Tochter brachte mich dazu meine Trauer in Worte zu fassen. Es entstand eine Geschichte die mich heilte, in die ich meine Ängste und Hoffnungen legen konnte. Das Manuskript verschwand in einer Schublade und dort verweilte es dann für viele Jahre.

Meine zwei Söhne wurden geboren und als sie ins Vorlesealter kamen, erfanden wir gemeinsam die schönsten Geschichten über Drachen, Ameisen und mutige Helden. Ich ärgere mich noch immer, dass ich nur wenige davon aufgeschrieben habe.

Während dem Corornalockdown im Jahr 2019 fand ich dann beim Aufräumen das Manuskript wieder. Damals hatte es noch den Namen „Schmetterling“. Ich begann es zu überarbeiten, auszubauen und mit noch mehr Leben zu füllen. Ich gab der Geschichte Hoffnung auf ein gutes Ende und konnte auch Lachen und Liebe einbauen. Nach dem letzten Satz, war ich mir sicher, dass ich dieses Herzensprojekt mit der Welt teilen musste. Während Lizzy gegen Satan kämpft und ich ihre Geschichte aufschreibe, bezwinge ich meine inneren Dämonen, die der Tod meiner Tochter hinterlassen hinterlassen hat. Die Gedanken an mein Baby lassen mich auch heute noch nicht los. Ich liebe sie so sehr und ich danke ihr von ganzem Herzen, dass sie mir diesen Weg bereitet hat.

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?

Ich sichere mich bereits vorher durch meine fantastischen Testleser ab, dass die Geschichte auch ankommt. Wenn ich von ihnen positive Rückmeldungen erhalte, pflege ich die passenden Verbesserungsvorschläge noch ein. Anschließend geht der Text zu meiner Lektorin, Susanne Mang. Sie ist grundweg ehrlich und ich weiß, wenn sie eine Geschichte freigibt, dann kann ich mich darauf verlassen, dass die Leser*innen nicht enttäuscht sein werden. Daher fiebere ich den ersten Rezensionen freudig entgegen. Ich fühle mich sehr beschenkt, wenn ich Rezensionen bekomme. Auch kritische Bewertungen bringen mich weiter. Sie helfen mir dabei, meine Schreibe weiterzuentwickeln und besser zu werden. Ich bin dankbar für jeden, der sich Zeit nimmt seine Meinung in Worte zu fassen.

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los? 

Meine Tochter Andrea ist meine Inspiration. Ich brauchte einfach eine Geschichte bei der es darum geht ein Baby zu retten; den sicheren Tod abzuwenden. Natürlich fließen in jeden einzelnen Teil auch meine Stimmungen und Gefühle mit ein, die ich während des Schreibprozesses mit mir herumtrage.

Den ersten Teil habe ich einfach nur heruntergeschrieben. Er war mein Befreiungsschlag.

Die nachfolgenden Teile plotte ich, wobei sich auch hier die Handlung oft anders entwickelt, als ich es vorher geplant hatte. Lizzy hat da oft ihren eigenen Kopf. Da komme ich einfach nicht dagegen an 😉

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Ich schreibe eigentlich immer und überall. Manchmal in meinem Büro zuhause, oft auf dem Sofa und manchmal sogar in einer ruhigen Minute während der Spätschicht. Sehr gerne überarbeite ich den Text in einer kleinen Bäckerei mit anschließendem Cafè.

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?

Meine Familie unterstützt mich sehr. Auch wenn mein Mann keinerlei Interesse an meinen geistigen Ergüssen hat, hält er mir immer den Rücken frei. Denn wenn ich einmal im Schreibfluss bin, dann kann es auch gern mal mehrere Stunden anhalten.

Mein 13jähriger Sohn lässt sich oft einzelne Szenen vorlesen und gibt mir Tipps. Er ist einfach toll.

Meine Mutter ist mein größter Fan. Sie verschlingt jedes einzelne Kapitel. Sie darf alles als Erste lesen.

Freunde wissen, dass ich schreibe, aber ich gehe damit auch nicht hausieren. Es ist etwas, dass ich für mich tue.

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?

Da ich eine 7teilige Reihe schreibe und jetzt erst Teil 3 abgeschlossen habe, bleibt mir noch viel Zeit meine Protagonisten, aber auch den Antagonisten, wachsen zu sehen. Jeder einzelne Handelnde ist mir sehr nah. Freunde sagen mir auch, dass Lizzy mir sehr ähnlich ist. Da ich in der Ich-Perspektive schreibe, bin ich mitten in der Handlung drin.

Wahrscheinlich wird es mich mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurücklassen, wenn das Wort Ende unter Teil 7 gesetzt werden kann.

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?

Ich weiß eigentlich auch nicht, wie ich das alles schaffe. Ich arbeite derzeit in zwei Jobs; Teilzeit im Büro und Teilzeit am Empfang in einem Freizeitbad. Auch mein ehrenamtliches Engagement bindet einige Ressourcen. Deshalb ist es für mich ja so wichtig in jeder freien Minute zu schreiben.

Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?

Liebe Leser*innen, erst einmal sage ich ganz herzlich danke. Es ist für mich etwas ganz Besonderes, wenn jemand die Reise meines Herzens miterlebt und hoffentlich fühlt, was ich beim Schreiben der Geschichte transportieren wollte.

Fühlt Euch ganz fest von mir gedrückt!

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Yvonne und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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