»Autoreninterview mit: Reiner Günter«

Ich habe immer gerne geschrieben, fand das, was ich da zu Papier gebracht hatte, aber nie gut genug um ernsthaft an eine Veröffentlichung zu denken.

Im Sommerurlaub 2015 habe ich an einer heiter – ironischen Liebesgeschichte geschrieben von der meine Frau sagte: „Das musst du veröffentlichen!“

Letztlich war es also meine Frau, die den entscheidenden Impuls gegeben hat. Im Frühjahr 2016 ist dann mein Debütroman „Alles außer perfekt“ erschienen.

Es ist jedes Mal unglaublich spannend. Man hat ja schließlich Monate daran gearbeitet, verworfen, verbessert und nach Testleser:innen gesucht. Wenn dann aber die Stunde der Wahrheit schlägt, ist es doch nochmal etwas anderes. Wenn dann aber die ersten positiven Rezensionen kommen ist das ein unfassbar schönes Gefühl. Bei meinem aktuellen Buch war es sogar so, dass mich Leser:innen privat angeschrieben haben. Und ich mag diesen persönlichen Austausch.

Nein. In „Zeit der Zweifel“ geht es um Fragen, die mich schon seit vielen Jahren beschäftigen. Ist der Mensch von Natur aus gut oder böse, warum haben sich die Menschen im Dritten Reich und danach so verhalten, wie sie es nun mal getan haben? Ich bin davon überzeugt, dass auch wir heute noch von den Folgen dieses dunklen Kapitels unserer Geschichte beeinflusst sind. Es gibt eine recht junge wissenschaftliche Disziplin, die Epigenetik, die unter anderem herausgefunden hat, das Traumata, und die Menschen, die diese Zeiten erlebt haben, waren ja alle traumatisiert, generationsübergreifend Genveränderungen verursachen können. Ein spannendes Thema. Aber auch die innere Zerrissenheit junger Menschen, die wir ja alle kennen wird thematisiert. Da ein Buch natürlich auch unterhalten soll, habe ich sehr sorgfältig recherchiert und historische Fakten in eine spannende Geschichte verpackt.

In der Kajüte meines Segelbootes, im Wohnwagen und zu Hause am Kamin.

Sie finden es alle klasse und lesen die Bücher auch. Vor allem sind sie meine ersten Kritiker. Ich liebe die kontroversen Diskussionen, die sich dann entwickeln und mich hier und da dazu bringen, Texte umzuschreiben.

Zunächst mal ist man stolz, einen Roman zu Ende geschrieben zu haben. Bei „Zeit der Zweifel“ war das Wort „ENDE“ kein Problem, weil es ja der erste Teil einer Trilogie ist und ich die Geschichte meiner Protagonisten weiter erzählen werde. Teil zwei ist übrigens schon in Arbeit.

Hauptberuflich bin ich Zahnarzt, aber trotzdem ganz nett. Da der Beruf sehr anstrengend ist, schreibe ich fast nur an den Wochenenden. Dann aber lange und konzentriert. Unter der Woche schreibe ich mir Ideen auf kleine Zettel oder diktiere sie in mein Handy, damit sie nicht verloren gehen.

Oh ja. Das man jeden Menschen respektieren, und nicht nach Herkunft, Hautfarbe oder Religion, sondern nur nach seinem Benehmen beurteilen sollte. Schließlich wollen doch (fast) alle nur in Frieden leben und lieben. (Zitat aus „Zeit der Zweifel“).

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Reiner und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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