
Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?
So genau kann ich das gar nicht sagen. Es gab viele Anläufe, viele angefangene Geschichten, die dann plötzlich im Sande verliefen. Keine Zeit, keine Ruhe, keine Muse … Es brauchte wohl mal einen ordentlichen Cut in meinem Leben: Burn-out und zwar ordentlich. Plötzlich waren die Ruhe und Muse da und blieben. Mein Debütroman “ Das geheimnisumwobene Buch- Eine märchenhafte und mystische Reise“ durfte 7/2020 das erste Mal das Licht der Lesewelt erblicken. Doch musste ich zuvor einige Hürden überwinden. Ich nahm das Zepter (und eine Menge Geld) selbst in die Hand. Viele kleinere und größere Stepps, die schlussendlich zum tollen Ergebnis beitrugen. Ich bin den fleißigen Helfern (Lektorat, Korrektorat, Coverdesign) auf meinem Weg sehr dankbar.
Ich fühle seit Jahren diesen Drang tief in meinem Inneren. Mein Wunsch ist es, auf sanfte, entspannte Art und Weise, mit leichten Witz, aber auch mit Ernsthaftigkeit und Tiefe, subtile Impulse zu senden. Naiv ausgedrückt für eine bessere Welt, einen besseren Umgang mit sich selbst und seinem Gegenüber. Mein körperlicher und seelischer Zusammenbruch hat mir den wohl noch fehlenden Anstoß dazu gegeben, endlich meinem Herzen zu folgen.
Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?
Es war ein aufregender Moment. Zuvor hatte ich bereits ein paar Lesermeinungen von TestleserInnen erhalten. Ich war tief berührt von ihrem positiven Feedback. Eine Leserin bat mich sogar, den Abschluss etwas zu verlängern, weil sie traurig war, dass plötzlich das Ende der abenteuerlichen Reise erreicht war. (Es geht dabei um ein besonderes Event, das ich jetzt nicht näher erläutern möchte.) Ich tat ihr den gefallen und sie war happy. Einfach unbeschreiblich, wenn du merkst: Hey, dein Wunsch erfüllt sich. Du kannst die Herzen der Menschen berühren. Zumindest erst mal die Herzen der TestleserInnen.
Seit 7/2020 stehe ich einer riesengroßen Lesergemeinde zur Verfügung. Die ersten Bücher verkaufen sich, jedoch ein Feedback kam bisher nur selten an. Ich gestehe, ich bin auch eher nur eine begeisterte Leserin. Freue mich über gute Bücher, die mein Herz berühren, aber halte eher weniger davon, selbst ein Feedback zu schreiben. Warum? Bequemlichkeit, keine Zeit, später wird es vergessen etc., so geht es wohl vielen LeserInnen. Aber ein wenig „Herzflattern“ bekomme ich schon, wenn ich Werbung auf FB mache oder BloggerInnen anschreibe. Es ist schließlich mein „Baby“! Es gibt nun mal auch den Leser, der vielleicht nicht von meinen Protagonisten berührt wird. Viele Menschen, viele Meinungen, viele Geschmäcker … Das darf ich dabei nie vergessen.
Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?
So gesehen schreibe ich einfach drauf los. Die Protagonisten erzählen mir ihre Geschichten. Ich bin selbst überrascht über die einzelnen Verläufe, Wendungen und neue Figuren, die nach und nach hinzukommen. So wurde ich auch dazu angeregt, eine Fortsetzung zu schreiben. Zurzeit arbeite am zweiten Teil und bin schon auf den Schluss gespannt, denn der ist noch offen.
Und ja, ich blicke auf über 6 Jahrzehnte Leben zurück, da hat sich vieles angesammelt, was mein Herz berührt hat. Habe viele Hochs und Tiefs erlebt … durchlebt.
Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?
Ich schreibe gern zu Hause. Hier habe ich meine Ruhe und alles, was ich brauche, um mich herum. Wenn wir in den Urlaub fahren, nehme meinen Laptop aber mit, Frau weiß ja nie …
Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?
Schwieriges Thema. Gehört zu meinen Tiefs im Leben, die mein Herz verwundet haben. Diese Tiefs wiederum machten es dafür empfindsamer und empathischer, was mir beim Schreiben, beim Einfühlen in meine Protagonisten, sehr behilflich ist. (Es gibt wohl immer zwei Seiten einer Medaille.) Das brauchte allerdings viel Seelenarbeit.
Aber die, die es gelesen haben, fanden es sehr gelungen und impulsreich. Sie sind stolz auf mich. Die anderen wissen gar nicht, dass ich Autorin bin.
Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?
Ich liebe meine Protagonisten und meine Protagonisten lieben mich. Da ich gerade den zweiten Teil bearbeite, sind wir ja noch in Kontakt. Ich fand es aber sehr bewegend, das erste Mal das Wort ENDE unter meinem Roman schreiben zu können und habe es tatsächlich auch so gemacht. Endlich, nach vielen, vielen Jahren hatte ich es geschafft: Mein erstes Werk war fertig! WOW! Ein wirklich großer Moment für mich. In der Tat Balsam für mein Herz.
Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?
Seit meinem Burn-out gehe ich keinen anderen Beruf nach. Ich stecke zum Teil selbst noch im Heilungsprozess. Ich hoffe, dass mich meine Bücher (denn es sollen weitere folgen) bis in den wohlverdienten Ruhestand tragen werden. Manchmal muss man im Leben einfach alles auf eine Karte setzen, sonst geht Mann/Frau kaputt.
Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?
Ich wünsche mir, dass ich Dich, liebe/r LeserIn, mit meiner Geschichte berühren und motivieren kann, „mal andere Schritte zu gehen“. Es reichen ganz kleine Stepps und die können schon eine große Wirkung erzielen. Dazu musst Du nicht spirituell sein oder ins Kloster gehen. Lausche in Dich hinein! Erkunde das, was Dich bewegt, was Dich umtreibt! Ignoriere es nicht! Alles hat seinen Sinn, es gibt keine Zufälle. So ist es auch kein Zufall, dass Du dieses Interview gelesen hast. Vertraue mir, ich habe aufgehört an Zufälle zu glauben.
Vielen Dank für das interessante und offene Interview Petra und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.
Facebook / Instagram / tredition / Amazon
Unbezahlte Werbung