„Autoreninterview mit Matthias Beland“

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Geschichten habe ich schon als Kind geliebt. Ich konnte ganze Schallplatten auswendig, wie z.B. das kleine Gespenst oder später TKKG. Als Jugendlicher habe ich mir Geschichten ausgedacht und diese aufgeschrieben. Im Rahmen von Pen & Paper Rollenspielen in Tolkiens Welt flossen diese dann wieder zurück und im Freundeskreis haben wir so manche Abenteuer gemeinsam erlebt.

Da ging es dann teilweise auch heiß zu und her, denn schließlich können Spielcharaktere auch sterben. Auch Krieger mit Mithril-Rüstung. Und glaubt mir, da hält keiner seine Meinung hinter dem Berg. Durch diese Diskussionen habe ich wiederum viel gelernt und konnte meine Geschichten verbessern.

Als ich mir Gedanken über einen Krimi machte, der in Bern spielen sollte, hatte ich die Anfangsszene klar vor Augen. Wie der Protagonist Georg Muff, Ermittler der Kripo Bern, mit seinen Freunden, den ungleichen Rentnern, auf dem Bärenplatz vor dem Bundeshaus eine Partie Schach spielte. Das war alles. Mehr hatte ich nicht. Kein Mord. Kein Bösewicht. Aber der Anfang war gemacht und von da an entwickelte ich die Geschichte weiter. Das es schlussendlich zur Veröffentlichung beim TZ Verlag kam, hat mich riesig gefreut.

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?


Da bin ich immer noch nervös und aufgeregt. Bei den ersten Rezensionen war das natürlich noch stärker der Fall. Ich hatte ja keine Ahnung, ob Wölfe in Bern bei den Leserinnen und Lesern ankommt. Wie würden die Reaktionen ausfallen? Umso mehr freute ich mich dann über die positiven Feedbacks und Rezensionen und darüber, dass den Leserinnen und Lesern die Geschichte um Georg Muff, Chloé und Melanie so gut gefällt. Das bereitet mir sehr große Freude.

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?


Bei Wölfe in Bern habe ich versucht verschiedene Themen zu verarbeiten, die mich auch persönlich betreffen. Als Kind bin ich mit meinem Bruder und meinen Eltern von Göttingen nach Bern in die Schweiz gezogen. Das hat mich stark geprägt. Diese Thematik ist in den Roman eingeflossen. Ebenso habe ich einen Bankenhintergrund und die Schweiz ist natürlich bekannt dafür. Daher war die Wahl des Konfliktthemas schnell gefunden. Da Bern die Hauptstadt der Schweiz ist und somit die Politik als Machtzentrum eine entscheidende Rolle spielt, habe ich diese Themen miteinander verbunden. Das ganze angereicht mit einer Liebesgeschichte, ohne geht es schliesslich nicht, das wussten schon die alten Griechen, die Meister der Dramatik.

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?


Teile der Geschichte von Wölfe in Bern sind in Kapstadt entstanden. Dort hatte ich vor Jahren studiert und ich kehre immer wieder gerne dahin zurück. Der Blick auf den Atlantik beim Schreiben und die Spaziergänge an der Küste haben bei der Entwicklung von Wölfe in Bern sehr geholfen. Noch heute ist dies mein Hintergrundbild auf dem Computer.


Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu, dass du schreibst und lesen sie deine Bücher?


Natürlich haben meine Familie und auch Verwandte und Freunde Wölfe in Bern inzwischen gelesen. Für einige war schon immer klar, dass ich früher oder später etwas veröffentlichen würde. So wurde z.B. ein Deutschaufsatz von mir damals an der Handelsschule auch in den höheren Klassen vorgelesen. Von einem Aufsatz zu einem Buch ist aber noch einmal etwas ganz anderes.
Bei Wölfe in Bern hat mir mein Vater viel geholfen. Ihn habe ich mit etlichen neuen Versionen genervt. Ein langjähriger Schulfreund hat mir ebenfalls Feedback zu Wölfe in Bern gegeben und somit dazu beigetragen, die Geschichte weiter zu verbessern.

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter einem Buch das Wort ENDE schreibst?


Die Figuren wachsen einem ans Herz und loslassen fällt schwer, das ist so. Umso schöner ist es, wenn es eine Fortsetzung gibt und damit einige Fäden wieder aufgenommen werden können und neue dazu kommen. Dieser kreative Prozess ist jedes Mal aufs Neue spannend und herausfordernd.

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchem? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?


Schon während des Studiums habe ich während der Semesterferien viel geschrieben und jede freie Zeit dafür genutzt. Das Geschichtenerzählen ist für mich eine Leidenschaft, der ich gerne nachgehe. Darin tauche ich völlig ein und ab.
Für meinen Broterwerb arbeite ich als Agile Coach in der Informatikbranche und helfe Organisationen und Teams, selbstorganisierter und agiler zusammen zu arbeiten.

Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?


Ernest Hemingway sagte einmal: «There is nothing to writing. All you do is sit down at a typewriter and bleed.»
Auf einen Kriminalroman trifft das im doppelten Sinne zu. Daher wünsche ich euch bei der Lektüre von «Wölfe in Bern» spannende Stunden, mögt ihr mit Georg und seinen Freunden mitfiebern.

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Matthias und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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