Autoreninterview mit Marion Schreiner

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?


Vorweg, vielen Dank für dieses Interview und eure Zeit und Mühe!
Ich begann bereits mit 10 Jahren meine ersten Geschichten zu verfassen und wollte immer Journalismus studieren und Bücher schreiben, was leider nicht funktioniert hat. Eine Krebserkrankung im Jahre 1993 habe ich dann zum Anlass genommen, endlich mein erstes Buch zu schreiben, was 1996 erschien. Es war der Moment, in dem ich beschloss, das zu tun, was ich schon immer tun wollte. Eine solche Erkrankung macht einem sehr schnell klar, wie rasch ein Leben enden könnte. Ich gesundete zum Glück und schrieb tüchtig weiter.

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?


Oh ja, das ist immer ein besonderer Moment. Es tut wahnsinnig gut, wenn ein Buch endlich fertig ist und auf den Markt kommt. Monatelange Arbeit ist beendet. Kommen dann noch positive Meinungen rein, bin ich total erleichtert und verspüre viel Motivation, weiter zu schreiben.

Frage 3: Wer oder was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?


Mein Spezialinteresse ist die Psychologie. Insofern inspirieren mich immer psychische Erkrankungen oder Störungen, sowie die Gründe und Reaktionen dazu. Sogenannte Opfer-Täter-Geschichten haben es mir besonders angetan. In meinen Geschichten lasse ich die Leser in die Gefühle der Opfer eintauchen, damit sie den Zusammenhang zu späteren Taten verstehen lernen. Wenn ich eine Geschichte beginne, entsteht in mir eine Figur, die ich mit einem psychischen Problem konfrontiere. Ich habe an Anfang nur eine etwaige Idee, worum es geht. Der Ablauf entsteht im Laufe des Schreibens. Das macht es auch für mich zu einem einzigartigen Erlebnis, überrascht zu werden.

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort an dem du schreibst?



Oh ja! Am liebsten schreibe ich in einer einsamen Hütte und bin mit meinem Protagonisten über viele Wochen ganz alleine.

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu, dass du schreibst? Und lesen sie deine Bücher?


In der Familie gibt es geteilte Ansichten, wie es sicher oft bei Autoren der Fall ist. Um es ehrlich auf den Punkt zu bringen, wird es von einer Hälfte der Familie ignoriert und von der anderen Hälfte als ganz toll empfunden. Mein Mann schreibt auch und unterstützt mich großartig. Unsere Jungs finden meinen/unseren „Job“ auch klasse.

Meine Freunde mögen es alle sehr, dass ich schreibe, und einige lesen auch mit großer Freude meine Bücher.

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten die man entstehen lässt, ans Herz. Wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?



Ja, all meine Protagonisten kommen tief aus meinem Herzen und ich verbringe einige Wochen mit ihnen und ihrer Geschichte. Sie löst immer in mir Betroffenheit aus. Nur so kann ich sie emotional genug verfassen. Wenn die Geschichte beendet ist, geht es mir oft sehr gut. Das Ende muss passen und ich muss zufrieden den Stift beiseitelegen können. Ich kann meine Protagonisten gut loslassen, nur vergessen werde ich keinen einzigen, denn jeder hat eine besondere Geschichte.

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja welchen? Und wie schaffst du es das alles unter einen Hut zu bringen?



Ich arbeite seit mehr als 7 Jahren als Vollzeitautorin, weil ich meine Bücher auch selbst einrichte und vermarkte. Das ist sehr zeitaufwendig. Nebenbei kümmere ich mich um Neuautoren.
Zuvor ging ich noch einem Mini-Job bei einer ambulanten Station nach und kümmerte mich um einige Pflegefälle in der Familie. Doch das überforderte mich so stark, dass ich mich nicht mehr aufs Schreiben konzentrieren konnte. Da es von Kindheit an mein Lebenselixier ist, musste ich schwere Entscheidungen treffen. Doch sie haben mir gesundheitlich gut getan.

Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?


Vielen Dank für diese Möglichkeit. Meine Leser sind mir genauso wichtig, wie meine Freude am Schreiben. Beides bildet für mich eine Einheit. Dafür bin ich sehr dankbar und kann mich nicht genug für die tollen Rückmeldungen meiner Leser bedanken.
DANKE. Ebenso an alle Kollegen, Blogger und andere, die mich unterstützen!
Vielen Dank für dieses tolle Interview!
Eure Autorin Marion Schreiner

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Marion und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst. 

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