„Autoreninterview mit: J. Klee (klee.schreibt)“

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Ich habe schon immer geschrieben, schon in meiner Schulzeit, doch es war nie mehr als ein Zeitvertreib für mich. Während der Coronazeit habe ich dann angefangen, in einer App zu schreiben und auch zu veröffentlichen. Die Reaktionen waren sehr positiv, sodass ich mich mit Veröffentlichungen auseinandergesetzt habe. Der Plot für meinen ersten Thriller stand schnell, aber leider sitzt die Protagonistin bis heute auf der Polizeiwache fest. Ich hatte eine richtige Schreibblockade.

Um mich abzulenken versuchte ich etwas Neues und so entstand die Fantasy-Novelle Nessa – Zwischen den Welten. Die Rohfassung war innerhalb von zwei Monaten fertig, nur leider stellte sich heraus, dass ich einen großen Knoten im Kopf hatte und einige Perspektivfehler eingebaut hatte. Die Überarbeitung zog sich, weil ich einfach nicht verstand, was falsch war. Um den Kopf frei zu bekommen, schrieb ich etwas anderes – die Kurzgeschichte Herzsplitter, ebenfalls Fantasy, dieses Mal in der Du-Perspektive. Anders als bei Nessa, die in  der Erzählerperspektive verfasst ist, hatte ich hier weniger Probleme und endlich platzte der Knoten. Nachdem ich also Herzsplitter als Kurzgeschichte im November 2024 herausgebracht habe, konnte ich mich voll und ganz Nessa widmen, die Fehler ausmerzen und dem Plot etwas mehr Tiefe verleihen. Ich bin froh, dass mir dieser Perspektivwechsel geholfen hat, die Geschichte voranzubringen.

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?

Ich bin sehr aufgeregt. Natürlich hat jeder Mensch einen anderen Geschmack und trotzdem hofft man, dass das, was einem im Kopf rumspukt, andere Menschen genau so begeistern kann wie einen selber. Vor allem hofft man, die Leser mitnehmen zu können, da ich nicht nur in einem Genre schreibe.

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?

Die Figur ‚Nessa’ entstand in einem Gewinnspiel. Ich hatte hier nur einen groben Plot, der Rest kam im Schreiben. Bei Herzsplitter war es ähnlich. Ich wollte an einer Anthologie teilnehmen, hatte dort nur ein einzelnes Bild und entwickelte eine Geschichte dazu. Diese wurde für die Anthologie aber viel zu lang, sodass ich meine Teilnahme zurückzog. Manchmal fallen mir auch einfach Titel ein, die schön klingen und um die ich unbedingt eine Geschichte spinnen möchte. So kommt es auch, dass ich nicht nur Fantasy schreibe, sondern auch Romance, Kinderbücher und vielleicht auch irgendwann einmal den Thriller beende, wenn jemand der Protagonistin ein Taxt zur Polizeiwache ruft.

Doch eins haben alle meine Bücher gemeinsam: sie sind nicht planbar, denn meine Charaktere entwickeln ein Eigenleben und machen auf einmal Dinge, die so nicht geplant waren.

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Tatsächlich am liebsten in meinem Bett, auf dem Sofa oder in meiner Gartenschaukel.

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu, dass du schreibst und lesen sie deine Bücher?

Ich habe es nie an die große Glocke gehangen, habe aber manchmal meine Bücher in meinem WhatsApp Status. Daher sind natürlich einige darauf aufmerksam geworden. Viele haben die Bücher gekauft, um sie erstmal zu haben. Schließlich kennt nicht jeder eine Autorin. Im lesen stellen sie dann fest, dass es wohl doch ganz gut ist und fragen oft nach den anderen Büchern, dem zweiten Teil von Nessa etc. Sie fragen auch gerne mal nach, wie es läuft und an welchem Projekt ich gerade sitze.

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter einem Buch das Wort ENDE schreibst?

Bisher war das tatsächlich kein Problem. Ich bin mit meinen Enden zufrieden und habe nicht das Gefühl, dass noch etwas fehlen würde, was ich erzählen könnte, außer es war von Anfang an ein zweiter Teil geplant. Wie schon gesagt, meine Charaktere entwickeln sich zu eigenständigen Persönlichkeiten und ich weiß, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, sie gehen zu lassen.

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchem? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?

Ich arbeite in einem Altenheim in der Hauswirtschaft, da ich aber körperlich nicht ganz auf der Höhe bin, nur 1-2 Tage die Woche. Die restlichen Tage bleiben für die Familie, den Haushalt und das Schreiben. Mal klappt das ganz gut, es gibt natürlich aber auch Tage, wo ich so viele Fahrten mit den Kindern habe, dass an Schreiben überhaupt nicht zu denken ist. Das Problem daran ist nur, dass sich die Ideen in meinem Kopf stapeln.

Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?

Ich freue mich über jeden, den ich mit meinen Büchern in neue Welten entführen kann.

Wenn du tiefe Gefühle magst und dich gerne an etwas neues wagst, wie die Du-Perspektive in Herzsplitter, bist du bei mir genau richtig.


Vielen Dank für das interessante und offene Interview und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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