Autoreninterview mit: Ingrid Davis

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Ich habe schon als Kind immer Geschichten geschrieben, als Teenager dann auch viele Gedichte. Mit dem Krimischreiben habe ich erst vor ein paar Jahren angefangen, und als ich gemerkt habe, aus der ersten Detektivgeschichte wird tatsächlich ein Buch, war mir sofort klar, dass ich es auch veröffentlichen wollte. Ich habe mich dann auf die Suche nach einem Literaturagenten gemacht, aber ich bin kein sehr geduldiger Mensch, und als das nach ein paar Wochen noch nicht von Erfolg gekrönt war, habe ich beschlossen, es erstmal als Selfpublisherin zu versuchen. Über diese Selfpublisher-Ausgabe des ersten Bandes habe ich dann meinen Verlag – KBV in Hillesheim – gefunden, und ein gutes Jahr später, im April 2018 erschienen dann die ersten beiden Bände der Britta-Sander-Reihe als „Aachener Todesreigen“ und „Aachener Intrigen“ bei KBV. Ich habe schon als Kind immer Geschichten geschrieben, als Teenager dann auch viele Gedichte.

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?

Das ist ein Gefühl, das schwer zu beschreiben ist. Auf der einen Seite bin ich dann total euphorisch, und kann es kaum erwarten, die ersten Rückmeldungen zu bekommen. Andererseits hat man immer auch Bammel, dass die Geschichte vielleicht diesmal nicht so toll sein könnte, dass sie bei den Leser/innen durchfällt.

Für mich ist es aber auch wichtig, ehrliche Rückmeldungen zu bekommen. Ich freue mich natürlich über alles, was den Leser/innen gefällt. Aber auch kritische Rückmeldungen sind hilfreich.

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?

Das ist unterschiedlich. Das erste Buch begann tatsächlich mit einer Begebenheit in einem Supermarkt, die ich abends aufgeschrieben habe. Dass da mal ein Krimi draus werden würde, wusste ich an diesem Tag noch gar nicht. Seit Band 2 ist es aber bei den Kriminalfällen eigentlich immer so, dass mich ein bestimmtes Thema bewegt, und ich beginne dann mit der Idee, wer mordet und warum. Aus dieser Idee entwickelt sich dann die ganze Geschichte. Diese Idee, dieses Thema ist sozusagen das Epizentrum, aus dem sich alles ergibt. Dann gibt es ja auch noch die Rahmenhandlung, denn trotz wechselnder Fälle dreht sich ja immer alles um die gleichen Hauptfiguren, die wir im Laufe der Bücher immer besser kennenlernen, und in deren Leben sich auch sehr viel tut. Es klingt vielleicht ein bisschen seltsam, aber die Entwicklungen im Leben meiner Figuren schreiben sich quasi wie von selbst in meinem Kopf fort, da muss ich im Grunde immer ‚nur‘ entscheiden, wie viel noch in diesen Band und was kommt erst im nächsten.

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Eigentlich nicht. Ich schreibe natürlich viel zu Hause in meinem Arbeitszimmer, aber ich habe festgestellt, dass das auch unterwegs sehr gut klappt. Ob im Zug, in Cafés und einmal sogar bei einer langen Wartezeit auf einem geschäftigen Krankenhausflur. So lange ich weiß, was ich eigentlich zu Papier bringen möchte, ist der Ort schon fast egal. Manchmal kann ich sogar besser in einem lauten, turbulenten Umfeld schreiben als zu Hause im stillen Kämmerlein.

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?

Ich erfahre sehr viel Unterstützung von meinem Partner, meiner Familie und aus meinem Freundeskreis. Alle finden es klasse und sehr spannend, dass ich schreibe, und lesen die Bücher nicht nur, sondern nehmen auch lebhaft Anteil daran, wie sie entstehen. Und vor allem haben sie Gott sei Dank alle viel Verständnis dafür, dass man sehr wenig Zeit hat, wenn man jedes Jahr ein Buch schreibt und gleichzeitig Vollzeit arbeitet.

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?

Ich habe meine Figuren wirklich sehr ins Herz geschlossen, und irgendwie sind sie auch in meinem Hinterkopf immer dabei. Ich sehe manchmal Dinge oder höre etwas und denke dann gleich: „Das ist was für Britta“ oder „Ich weiß genau, wie Kommissar Körber jetzt reagieren würde“, und aus solchen kleinen Eingebungen erwachsen dann später oft ganze Szenen oder Handlungsstränge in einer der Geschichten.

Da sich die Rahmenhandlung ja wie gesagt in meinem Kopf immer wie von alleine fortschreibt, ist der Abschluss eines Bandes zwar das Ende des jeweiligen Kriminalfalls, aber das Leben meiner Figuren geht ja weiter, und ich weiß oft auch schon, was ihnen im nächsten Buch widerfahren wird. Insofern ist es nur ein bedingtes Ende, das ich unter eine Geschichte setze.

Ein bisschen Nostalgie ist da aber trotzdem immer dabei, denn ich trage so eine Geschichte ja immer ungefähr ein Jahr mit mir herum, bis sie dann fertig ist. Das hat immer auch etwas vom Ende eines (Lebens)Abschnitts, bis die nächste Geschichte, der nächste Kriminalfall beginnt.

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?

Ja, ich arbeite Vollzeit als Marketingmanagerin. Manchmal frage ich mich selber, wie ich das alles unter einen Hut bekomme. Aber irgendwie geht es dann doch. Man hat natürlich nicht viel Freizeit – Urlaub und Wochenende gehen oft fürs Schreiben oder die Aktivitäten rund ums Schreiben drauf, aber es macht mir so viel Spaß, dass ich das auch nicht schlimm finde.

Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?

Ich hoffe sehr, dass bald wieder mehr Lesungen möglich sein werden, denn in der ganzen Corona-Zeit war dieser direkte Austausch mit Leserinnen und Lesern sehr eingeschränkt, und das hat mir gefehlt. Ich freue mich sehr darauf, bald wieder mehr Menschen persönlich zu begegnen und mit ihnen über meine Geschichten zu sprechen.

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Ingrid und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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