
Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?
Ich habe mit ungefähr 12 Jahren die ersten kleinen Geschichten geschrieben, die ich mit meinen Freunden dann verfilmt habe. Wir hatten damals eine Super-8-Kamera. Da haben 3 Minuten 15 DM gekostet und wir mussten uns eine Art Drehbuch überlegen. Sonst hätten wir zu viel umsonst gefilmt. So habe ich angefangen, mir Storys auszudenken und ich habe seitdem nicht aufgehört zu schreiben.
Zunächst bin ich beim Drehbuch geblieben und habe Film- und Fernsehdramaturgie studiert. Inzwischen habe ich sehr viele Drehbücher entwickelt, aber so um 2005 herum wollte ich einen Roman schreiben. Etwas, das nicht so viel mit meinen Drehbüchern zu tun hat. So ist der erste Band der „Rungholt“-Reihe entstanden, den ich dann auch erfolgreich bei einem Verlag unterbringen konnte. Seitdem bin ich sowohl als Buchautor, als auch als Drehbuchautor unterwegs.
Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?
Es ist immer wieder ein unglaublich aufregendes Gefühl, wenn das erste Belegexemplar ankommt, das Buch an dem man so lange gearbeitet hat, endlich greifen zu können. Wenn ich es dann in freier Wildbahn, in Buchhandlungen sehe, lese ich oft rein. Fühlt sich ein bisschen so an, wie in einem Familienfotoalbum zu blättern. Lauter alte Bekannte und Erinnerungen. Manchmal signiere ich auch heimlich. ; )
Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?
Ich bin kein Bauchschreiber. Da ich vom Drehbuch komme, bin ich sehr strukturiert, was das erarbeiten der Dramaturgie angeht und nutze Karteikarten oder Schreibprogramme zum Plotten. Die Inspirationen finden mich. Oder ich sie. Manchmal in Zeitschriften oder Zeitungsartikeln, manchmal bei Wanderungen oft bei Begegnungen. Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal gehe ich vom Plot aus, weiß, dass ich einen Krimi in Hamburg und Leichen im Schnee erzählen will, ein andermal ist da zu erst ein Charakter wie zb Knut Jansen aus dem „Jungfrauenmacher“.
Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?
Nicht wirklich. Aber bevor ich ein neues Buch anfange, brauche ich meist etwas Neues, Frisches in meinem Arbeitsbereich. Manchmal stelle ich dann meinen Schreibtisch um, oder arrangiere die Monitore neu. Aber ich bin auch schon in externe Büroräume gezogen. Oder – für einen Nordsee-Thriller – in einen Wohnwagen.
Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu, das du schreibst und lesen sie deine Bücher?
Wir sind ein Buch-Haushalt – um genau zu sein: ein Autorenhaushalt. Meine Frau Marion Meister ist ebenfalls Autorin. Wir entwickeln oft unsere Geschichten zusammen, und lektorieren uns gegenseitig. Das ganze Haus ist voll Bücher. Unsere Kinder sind jedoch noch zu jung, um meine Krimis zu lesen. Aber die Kinderbücher haben sie bereits durch und ich glaube, sie haben ihnen Spaß gemacht.
Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?
Ein lachendes und ein weinendes Auge, würde ich sagen. Natürlich ist es immer ein kleiner Abschied, aber oft bin ich auch sehr glücklich, das Wort Ende endlich geschrieben zu haben.
Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?
Ich lebe vom Schreiben. Seit beinahe 25 Jahren. Für mich gibt es nur diesen Beruf. Und manchmal ist es schwer das Schreiben und Familie wirklich gut auszubalancieren. Schreiben heißt viele Überstunden, viel Allein mit sich sein. Viele Romane und Drehbücher gleichzeitig im Köcher zu haben, damit der Kühlschrank voll wird.
Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?
Ich freue mich immer, wenn ich sehe, dass jemand ein Buch von mir gelesen hat, also taggt mich gerne, wenn ihr auf Facebook oder Instagram etwas postet. Ich sehe das alles und lese das alles! 😉
Und ich weiß, dass es Geschichten gibt, die einen Abschluss brauchen. Macht deshalb Druck beim Verlag. ; ) Denn ich kann da leider wenig ausrichten. Das war jetzt eine geheime Botschaft. 😉
Vielen Dank für das interessante und offene Interview Derek und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.
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