
Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?
Meine Leidenschaft für das Schreiben entdeckte ich nach einem Schicksalsschlag. Mein erstes Buch war autobiografisch und erschien 2005 im Bastei Lübbe Verlag unter dem Titel: Zum Weinen ist die Zeit zu schade. Diese Maxime prägt bis heute mein Leben. Im Buch beschreibe ich das letzte Jahr mit meinem 1999 an der Creutzfeldt- Jacob- Erkrankung gestorbenen Mann, und zwar aus meiner und seiner Perspektive. CJK ist eine Gehirnerkrankung, ich sage es mal salopp: „Alzheimer im Schnelldurchgang“. Das Schreiben hat mir viel Kraft gegeben. Für reine Liebesromane fühlte ich mich zu alt, obwohl die Liebe in allen meinen Krimis und Büchern ein Thema ist. Ich schrieb danach einen Urlaubskrimi, angeregt durch eine Italienisch-Sprachreise nach Kalabrien. Dann entführte mich meine beste Freundin nach Mallorca und ich entdeckte meine Liebe für die Insel. Mein neuester Mallorca-Krimi: Lieben Sie Chopin? ist im Dezember erschienen. Für die Fortsetzung habe ich gerade auf Mallorca recherchiert.
Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?
Jedes Buch ist stets eine Herausforderung und es ist ein Hochgefühl, wenn es erscheint. Letztes Jahr sind zum Beispiel unter dem Pseudonym Clara Ludovica meine Herzensbücher über– Die Kurtisane von Venedig – Veronica Franco – neu erschienen. Mit dem tollen Masken-Cover von Tom Jay.
Lesermeinungen erwarte ich mit Spannung und hoffe natürlich auf gute Beurteilungen. Aber habe im Laufe der Zeit auch gelernt, mit den nicht so guten zu leben. Ich ärgere mich nur, wenn Leser das Buch in einer Werbephase geschenkt bekommen und dann nur einen Stern geben. Weil sie m. E. den Titel runterladen, obwohl er nicht ihrem Geschmack entspricht.
Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?
Die Themen finden mich. Dann gehe ich damit eine Weile schwanger, meist mit der Hauptfigur im Gepäck. Dann schreibe ich ein Interview mit der Figur, mache einen Plan, schreibe und dann entwickelt sich die Geschichte. Häufig ein wenig anders als geplant.
Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?
Meist an meinem Schreibtisch, aber gern auch unterwegs, im Café, im Zug, am Flughafen.
Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?
Mein Lebensgefährte ist ein sehr kreativer Mensch und es macht Spaß, sich mit ihm auszutauschen. Beim letzten Buch ist seine Hilfe unverkennbar, denn er ist Musiker. Viele Freunde lesen inzwischen gern meine Bücher, anfangs war ich manchmal enttäuscht über die fehlende Resonanz.
Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?
Die Protagonisten meiner Bücher, ja, die sind wie Freunde. Ich lasse sie ungern los. Darum schreibe ich auch gern eine Reihe, wie meine Tatorte Mallorca, Oktoberfest und Kalabrien, die Trilogie um Veronica Franco und jetzt eine neue Serie mit der Kriminalkommissarin Anna Solero. Der zweite Band ist in Arbeit: Lieben Sie Tango?
Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?
Ich habe das Glück, inzwischen nicht mehr arbeiten zu müssen. Am Anfang war das anders, doch das Schreiben hat mich derart gepackt, dass ich es nicht als Last empfunden habe.
Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?
Lesen ist einfach etwas Tolles. Schon als Kind habe ich jedes Buch verschlungen. Abtauchen in eine andere Welt, mitleiden mit der Heldin oder dem Helden, was gibt es Schöneres. Und ich freue mich über jede Leserin und jeden Leser.
Vielen Dank für das interessante und offene Interview Barbara und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst
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