Autoreninterview mit: Anke Unger

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Ich habe in der Grundschule mit kleinen Comics angefangen und mit ungefähr 11 habe ich begonnen, Tagebücher zu schreiben. Geschrieben habe ich mein ganzes Leben lang, aber erst mit 50 Jahren habe ich mich getraut, mein erstes Buch auch zu veröffentlichen. 

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?

Ein Wahnsinnsgefühl, ich bin noch nie so nervös gewesen! Meist entsteht die Nervosität aber nicht erst, wenn die Bücher online gehen, sondern es beginnt in dem Moment, wenn ich mich entscheide, das Buch zu veröffentlichen oder wenn ich den Verlagsvertrag unterschreibe.

Ich habe von diesen Momenten mein ganzes Leben geträumt, aber viele Jahre nie gedacht, sie könnten in Erfüllung gehen. Und nun sehe ich, dass Träume in Erfüllung gehen, weiß aber nicht, ob ich die Leser wirklich ansprechen kann. Ja, das macht sehr nervös, es ist ein Zustand zwischen Glück und Angst. 

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?

Ich glaube, niemand kann einfach drauflosschreiben. Da muss schon am Anfang ein Funke sein oder eine brennende Idee, um die herum sich die Geschichte aufbauen kann. Das war bei allen meinen Geschichten so. Meist hatte ich ein kleines, aber extrem spannendes Bild im Kopf und habe darauf zu geschrieben.

Meine Serie „Chronicles of Gods“ entstand aus Kindheitsfantasien und meiner Begeisterung für Götter und übernatürlichen Ereignissen, die ich ausgearbeitet habe. Meine neue Serie „Die Chroniken von Amazonia“ sind inspiriert von einem griechischen Drama, das mich enorm fasziniert hat. Ich fand jedoch, dass das Drama wichtige Aspekte nicht gezeigt hat und wollte deshalb selbst herausfinden, wie das Volk der Amazonen lebt und denkt. Das macht mir immer noch riesig viel Freude!

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Nein. Hauptsache, es ist ruhig, das Licht blendet nicht und niemand reißt mich aus der Konzentration.

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?

Ehrlich gesagt, habe ich mich anfangs so über mein „dämliches Hobby“ und meine in den ersten Jahren noch wirklich grauenhaften Manuskripte geschämt, dass ich nicht mal meinem Mann erzählt habe, was ich da eigentlich schreibe. Natürlich musste ich es irgendwann gestehen. Mein Mann ist kein Fantasyleser. Daher kann er mit meinen Texten auch nicht wahnsinnig viel anfangen, aber weil es mir so viel bedeutet, gibt er mir den Raum und unterstützt mich. Auch sonst habe ich keine Bekannten, die schreiben – das versteht eigentlich niemand. Daher habe ich jahrzehntelang über mein Hobby in Gesellschaft geschwiegen, stattdessen habe ich einen Platz in einem Internetforum gefunden, wo alle genauso ticken wie ich. Das tut gut und die Rückmeldung von anderen, denen das Schreiben genauso wichtig ist wie für mich, ist für die Entwicklung ungeheuer wichtig.

Seit meiner ersten Veröffentlichung gehe ich damit auch offen zu meinen Bekannten und rede darüber. Ich musste lernen, mich das zu trauen und zu meinen Büchern zu stehen. Ja, und es ist mir egal, ob das alle verstehen können oder nicht. Auch das tut gut!

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?

Das ist wohl der Grund, warum ich nach einem Band nicht aufhören kann, und noch einen zweiten und dritten hinterher schreibe!

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?

Ja, ich habe viele Jahre im Krankenhaus gearbeitet und bin seit mittlerweile zwölf Jahren zuerst neben- und jetzt auch hauptberuflich als Lektorin engagiert, was mir auch sehr viel Freude macht. Das immer alles unter einen Hut zu bekommen, ist leichter geworden, als meine Kinder aus dem Haus gingen. Vorher habe ich es oft nicht geschafft und manchmal monatelang nichts zu Papier bringen können. Das ist einer der Gründe, warum es bis zu meiner ersten Veröffentlichung so lange gedauert hat.

Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?

Glaub an dich und gib niemals auf. Träume können wahr werden, wenn du nur dranbleibst!

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Anke und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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