Autoreninterview mit: Angela Zimmermann

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht dein erstes Buch zu veröffentlichen?

2011 musste ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf als Uhrmacher aufgeben. Viele Geschichten und Ideen hatte ich schon in meinem Kopf, jedoch nie die Zeit und Ruhe sie niederzuschreiben.

Als ich dann zu Hause war, begann ich mir immer mehr Notizen zu machen, bis ich letztendlich meinen ersten Roman niederschrieb. Ich habe es als Hobby angesehen und nicht mit dem Gedanken gespielt, einmal ein eigenes Buch in den Händen zu halten. Aber ich gab es Verwandten und Freunden zu lesen und sie drängten mich darauf, es doch mit einer Veröffentlichung zu versuchen. Es hat eine Weile gedauert, einen Verlag zu finden, aber das kennen ja die meisten Neuautoren.

Jetzt fast 10 Jahre später habe ich 7 Bücher veröffentlicht, darunter auch die Trilogie „Angie“ und habe aus dem Hobby meine Hauptbeschäftigung gemacht.

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?

Die erste Veröffentlichung war für mich sehr aufregend, denn ich traute mich ja noch nicht einmal Autorin zu nennen. Ich musste viel lernen und auch heute kommt immer wieder etwas dazu. Als ich mein erstes Buch in den Händen hielt, spornte es mich an, weiter zu machen. Und über die positiven Meinungen habe ich mich riesig gefreut, was auch heute noch so ist.

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?

Ich verarbeite meine Träume und Wünsche in den Geschichten. Ich habe sehr zeitig schwere Verluste hinnehmen müssen und habe dadurch eine Seite an mir entdeckt, damit umzugehen. Deswegen steckt in meinen Büchern auch sehr viel von mir drin, vielleicht auch, weil ich eine spirituelle Seite habe. Okay, manche lachen vielleicht über mich, aber ich sehe und spüre Dinge, die andere nicht wahrnehmen können, oder es nicht wollen. Meiner Meinung nach kann es fast jeder, man muss sich nur darauf einlassen können und vor allem sein Herz öffnen. Meine Krankheit macht mich hochsensibel und meine Sinne werden dadurch vielleicht mehr angesprochen und gefordert, aber das kann auch nur meine Einschätzung sein. Jeder Mensch soll und kann für sich entscheiden, was er glauben und fühlen will. Einfach darauf los schreiben? Nein, eine grobe Planung für jede einzelne Idee habe ich. Wenn dann immer mehr dazu kommt und ich einschätzen kann, dass es für einen Roman reicht, beginne ich zu schreiben. Während des Schreibens forme ich an den Details und meistens kommt gerade dann noch immer mehr dazu. Ich bin meistens selbst erstaunt, was am Ende auf dem Papier steht. Wenn ich mich für einen Roman entschieden habe, tauche ich so in die Geschichte ein, dass bei den anderen Ideen nur noch kleine Notizen dazukommen, die sich in meinen Kopf schleichen.

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Ja, ich habe mein kleines Büro, wo ich in meine Welt abtauchen kann. Da bin ich für mich und meine Familie stört mich dann meist auch nicht. Zudem habe ich meine kleinen Rituale. Neben meinem Laptop steht ein Energiekristall, in dem eine Kerze brennt. Sie ist die Erste, die morgens angezündet wird. Ansonsten steht Kaffee immer in meiner Nähe und Schokolade darf auch nicht fehlen. Es geht aber nicht jeden Tag und so gibt es bei mir auch keine feste Schreibzeit oder gar feste Seitenzahlen. Fließende Gedanken lassen sich nicht fesseln. Sie kommen mal mehr und mal weniger.

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?

Ich kann mich glücklich schätzen, dass meine Familie voll hinter mir steht. Am Anfang war da auch Skepsis, aber mittlerweile wartet man immer schon auf das nächste Buch. Ein paar von ihnen sind für mich die Testleser, aber am Ende wird es von allen gekauft.

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?

Für mich sind sie alle irgendwie zur Familie geworden. Das klingt vielleicht etwas komisch, aber in jedem Buch und in jedem Protagonisten steckt ein wenig von mir selbst drin. Auch wenn ich ENDE schreibe, sind sie für mich nicht verschwunden. Deshalb habe ich wohl auch meine Trilogie „Angie“ geschrieben. Die Geschichte wird wohl nie enden. Angie lebt in mir und neben mir, weil ich genauso fühle wie sie. Da sagt der Name ja auch schon viel.

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja welchen? Und wie schaffst du es das alles unter einen Hut zu bringen?

Nein, wie schon erwähnt musste ich meinen Beruf aufgeben. Im Schreiben habe ich eine neue Herausforderung gefunden und versuche immer wieder ihr gerecht zu werden. Zudem muss ich mich noch um meinen behinderten Sohn kümmern, aber seit er in einer Werkstatt arbeitet, habe ich Freiraum für mich und meine Bücher dazubekommen. Alles was man für die Familie macht, macht man gern und mit Liebe, und man bekommt es auch hin. Man überlegt da gar nicht viel, es klappt einfach.

Frage 8: Gibt es etwas das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?

Ich möchte mich bei all meinen Lesern bedanken und hoffe, dass wir uns bald auch wieder auf Lesungen sehen und hören können. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Menschen ihr Herz öffnen und auf ihre Gefühle hören. Es gibt da so viel auf unserer Welt, was noch erforscht werden muss, wir müssen nur bereit dafür sein.

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Angela und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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