Autoreninterview mit: Alexandra Haber

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Ich habe schon als kleines Kind damit angefangen, mir Geschichten auszudenken und sie meinen Mitmenschen zu erzählen. Mit etwa dreizehn Jahren habe ich dann damit begonnen, diese Geschichten in Notizbücher zu kritzeln. Lange Zeit habe ich diese sogar verwahrt. Schließlich habe ich die alte Schreibmaschine meines Vaters stibitzt und auf ihr meine Geschichten weitergeschrieben. Als junge Erwachsene und Studentin habe ich meine Gedanken natürlich auch endlich auf dem Computer verfasst. Und obwohl ich mir seit meiner Kindheit so sehr wünschte, die ganzen Geschichten einmal als Buch zu veröffentlichen, wusste ich schlicht und einfach nicht: Wie macht man das?

In Uni-Zeiten habe ich sehr viel geschrieben, allerdings hatte ich da natürlich andere schriftliche Arbeiten, die Priorität besaßen. Durch meinen Master-Abschluss in der Editions- und Dokumentwissenschaft fand ich schließlich die nötigen Kenntnisse und später auch die Ruhe dafür, um endlich den Schritt zur ersten Buchveröffentlichung zu wagen. Das war dann im September 2018 mein Debütroman und Auftakt meiner siebenbändigen Familiensaga „Die Betonys“: „Ira – Zorn des Taaffeits“, damals noch unter meinem Mädchennamen „Schmidt“ bei Books on Demand veröffentlicht. Darin geht es um die junge, heißblütige Fotografin Edda Betony, die versucht, die Entführung ihres älteren Cousins aufzuklären und damit letztlich sogar dem Tod ihrer Eltern auf die Spur kommt und diverse Geschehnisse ins Rollen bringt, die sich dann über die sieben Bände erstrecken.

Seit der ersten Veröffentlichung von 2018 habe ich für mich das Genre Familien-/Entwicklungsromane entdeckt.

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?

Es ist eine Mischung aus Aufgeregt sein, Vorfreude und Erwartung, aber auch Erschöpfung von dem langen Weg, den ich bis zur Veröffentlichung gegangen bin. Immerhin geht man ihn bei jedem Buch erneut; von der Idee über den Schreibprozess bis zur Überarbeitung und Korrektur und schließlich zum eigentlichen Veröffentlichungsvorgang. Aber natürlich ist man auch immer etwas nervös, denn es steckt viel Herzblut in jedem einzelnen Werk und man fragt sich, ob es den Lesern überhaupt gefällt oder ob es Kritik hageln wird.

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?

Ich ziehe meine Ideen bzw. die Inspiration aus dem Alltag. Es reichen eine spontan Begegnung, ein interessant wirkender Mensch, mit dem ich nicht einmal ein Wort wechseln muss, oder auch einfach nur schöne Settings oder Gerüche, Geräusche, Musik usw. Und dann beginnt die Denkarbeit, denn in ruhigen Minuten stelle ich mir all diese Eindrücke vor und füge sie wie ein Puzzle in meinem Gehirn zusammen. Ich habe eine sehr bildhafte Phantasie, d.h. ich sehe die Dinge vor meinem inneren Augen richtig vor mir. Und dann schreibe ich tatsächlich darauf los. Es sind meistens immer einzelne Szenen, die ich schließlich zusammenfüge und dann nur noch die Lücken ausfüllen muss. Am meisten freue ich mich auf das Überarbeiten, wenn das Grundgerüst steht und ich es wie ein Puppenhaus endlich einrichten darf, den Charakteren ihren Feinschliff verpasse, Dialoge ausbaue u.v.m.

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Ich schreibe grundsätzlich zu Hause und am liebsten im Arbeitszimmer neben meinem Mann. Wir haben einen großen Schreibtisch und unsere Rechner nebeneinander stehen. Da macht dann jeder sein Ding, ohne den anderen zu stören, aber man ist trotzdem zusammen.

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu, dass du schreibst und lesen sie deine Bücher?

Sie finden das alle ganz gut und plötzlich hat man wieder mehr Verwandte als vorher … Aber die nötige Unterstützung, sowohl mental als auch im Zuge der Schreibprozesse, Korrekturen und schließlich dem Veröffentlichungsvorgang, finde ich in meinem Ehemann. Vom ersten Tag an, seit ich im Selbstverlag veröffentliche, hat er mich nach allen Möglichkeiten unterstützt. Ich hätte es vermutlich sonst niemals oder erst sehr viel später gewagt. Danke, mein Schatz!

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?

Das kommt ein bisschen auf die Story an sich an und ob die Figuren am Ende noch leben 😀 Aber grundsätzlich liebe ich alle meine Charaktere und schließe sie ins Herz. Jedesmal wenn mir ein Schurke richtig gut gelungen ist, denke ich: „So einen kriege ich nie wieder hin!“ So ging es mir etwa bei meinem finsteren Entwicklungsroman „Flanders Fluch“. Der Antagonist der Geschichte, Hinnerk, ist eine harte Nuss und ich war am Ende richtig fertig mit den Nerven und dachte wirklich, dass ich nie wieder einen Bösewicht erschaffen könnte, weil ich Hinnerk perfekt fand.

Aber letztendlich fällt mir doch immer wieder etwas Neues ein und ich liebe alle meine Schurken. Meine Helden natürlich auch xD

Bei meiner Serie „Die Betonys“ war es aber tatsächlich so, dass ich nach Beendigung von Band 1 eine solche Leere empfand, dass mein Mann mich dazu ermunterte, eine Fortsetzung zu schreiben. Daraus wurden dann sieben ganze Bände und ich konnte mit meinen Figuren noch so allerhand anstellen.

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es das alles unter einen Hut zu bringen?

Ich bin hauptberufliche Archivarin in einem kleinen Stadtarchiv. Anfangs ließ sich das sehr gut noch mit meinem Hobby unter einen Hut bringen, aber nun war ich zweimal hintereinander schwanger und habe zwei zauberhafte Kinder zur Welt gebracht. Jetzt sind das Schreiben, das Veröffentlichen und sogar das Marketing alles andere als leicht mit meinem Alltag zu kombinieren. Ich muss mir wirklich kleine Momente herauspicken, in denen ich dazu überhaupt komme, und dabei ist auch wieder Kreativität gefragt. Zwei Kleinkinder unter zwei Jahren brauchen viel Zuwendung und als Mutter setzt man selbstverständlich Prioritäten und daher stehen an erster Stelle die Kinder. Und das ist wunderschön, ich wünsche es mir nicht anders, aber mein Schreibhobby bleibt dabei natürlich etwas auf der Strecke. Allerdings kann ich mich der Schreiberei mein ganzes Leben lang widmen, die gemeinsame Zeit mit meiner Familie und meinen Kindern ist unwiederbringlich!

Frage 8: Gibt es etwas das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?

Sehr gern! Solltet ihr schon einmal etwas von mir gelesen haben oder es einmal tun, dann würdet ihr mir einen riesen großen Gefallen tun, wenn ihr mir anschließend eine Rezension auf Amazon, Thalia, Lovelybooks und/oder ähnlichen Plattformen hinterlasst. Für einen Selfpublisher ist dies das A und O und über diese Form der Unterstützung würde ich mich riesig freuen!

Ihr findet mich außerdem unter https://www.alexandra-haber.de/ und könnt dort einiges über mich und meine Veröffentlichungen nachlesen und auch meinen kostenlosen Newsletter abonnieren.

Ich bedanke mich bei Bärbel und Andreas für dieses schöne Interview.

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Alexandra und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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