Reinhard Skandera „Unfried: Die Courage der Ungehorsamen“

Der Roman erzählt die Geschichte eines Jungen, der schweren Herzens im Jahre 1904 die sudetendeutsche Heimat mit den Eltern und 4 Brüdern verlässt. Er träumt vom Gymnasium, weil er es liebt Bücher zu lesen. Tatsächlich nimmt ihn der Vater mit zur Arbeit an einem Hochofen. Der schüchterne Junge fügt sich. Durch zufällige Ereignisse wird sein Leben mit dem von drei anderen jungen Menschen untrennbar verwoben. Die 4 stammen aus sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten. Die Vorstellungen von Ordnung und Gerechtigkeit gehen weit auseinander. Liebe und Hass macht sich breit. Plötzlich geht es um mehr als nur das Interesse des Einzelnen. Lebensplanungen geraten in Gefahr. Wie weit darf man gehen, um der unverschuldeten Armut zu entkommen? Schützt Freundschaft vor Verrat? Die Konflikte der jungen Leute greifen über auf deren Familien. Schwelende Konflikte brechen aufgrund der Ereignisse auf. Die Katharsis des Jungen aus dem kleinen Dorf verläuft unter Schmerzen. Es ist nicht sicher, dass am Ende die Chance auf ein Leben steht, wie er es sich wünscht.

Die Geschichte spielt in einer Zeit dramatischer Umwälzungen. Das Zeitalter der Industrialisierung hat begonnen. Es kann die Ausbeutung großen Bevölkerungsanteile durch wenige Vermögende nicht beenden. Die Transformation von einer Agrar-Gesellschaft in eine Industrie-Gesellschaft verläuft in rasendem Tempo. Dennoch bietet es jungen Menschen aus weniger privilegierten Familien Chancen, dem Elend zu entfliehen. Franz Unfried erkennt das irgendwann und begreift, das nur er seinem Leben eine neue Richtung geben kann. Zuerst jedoch, muss aus dem schüchtern Jungen ein Mann werden.

Der Roman ist all denen gewidmet, die freiwillig oder unfreiwillig ihre Heimat verlassen, um an einem anderen Ort ein neues Leben zu beginnen.

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