
Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?
Ich war als Kind immer ein riesiger Fan der Drei-Fragezeichen-Hörspiele. Mit ungefähr acht Jahren habe ich das erste Mal die Idee für eine eigene Folge aufgeschrieben und eine Art Skript erstellt. Das müsste das erste gewesen sein, das ich je zu Papier brachte. Ich wollte immer mein eigenes Hörspiel, meinen eigenen Roman oder Film ins Leben rufen, was mir damals aber einfach als Kindheitstraum erschien. Als ich dann mit 20 meinen ersten Roman, ohne Absicht der Veröffentlichung, fertig hatte, dachte ich mir: Wieso nicht?
Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?
Es ist eine Mischung aus Erfüllung und großer Dankbarkeit, aber auch Aufregung, das versteht sich von selbst. Hinter jedem meiner Bücher steckt eine Menge Arbeit, viel Kopfzerbrechen und natürlich auch Zögern. Wenn das Projekt dann endlich fertig ist und – noch dazu – gut ankommt, ist das ein Traum, der in Erfüllung geht.
Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?
Das ist eine schwierige Frage. Inspiration ist etwas, das einem selbst meist verborgen bleibt. Wann und wie ich Ideen zu Figuren oder Geschichten bekomme, ist sehr unterschiedlich. Das Reisen ist auf jeden Fall eine starke Quelle der Inspiration für mich, das habe ich wahrscheinlich mit vielen anderen Autorinnen und Autoren gemeinsam. Die Idee hinter PERLENKIND wiederum kam mir tatsächlich durch einen Traum, den ich als Jugendlicher öfter hatte. Wenn eine Grundidee steht, setze ich mich oft ohne Ablenkungen auf meine Couch oder auf eine Parkbank und denke nach, was ich über die Figur oder den Ort erfahren wollen würde, wäre ich der Leser.
Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?
Nicht einen bestimmten. Ich habe schon im Zug, im Café oder auf einer Parkbank geschrieben. Nicht am liebsten, aber wahrscheinlich am effektivsten schreibe ich ganz klassisch am Schreibtisch. Viel wichtiger ist eigentlich, dass ich allein sein muss, um zu schreiben. Wenn ich dann im Café sitze und schreibe, trage ich Ohrenstöpsel oder Kopfhörer.
Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu, dass du schreibst und lesen sie deine Bücher?
Mein engster Kreis unterstützt mich unsagbar! Sie sind begeistert von meiner Autorenarbeit und helfen mir unheimlich, vor allem durch persönliches und ehrliches Feedback. Was ich beispielsweise sehr lustig fand: Nachdem mein bester Freund meinen Debütroman gelesen hatte, sagte er mir, wie komisch er das Gefühl fand, einen Roman von einer Person zu lesen, die er so gut kennt. Das hat ihn anfangs etwas daran gehindert, sich voll drauf einzulassen. Aber glücklicherweise kam er mit der Zeit darüber hinweg und konnte meine Person von meinem Buch trennen.
Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz. Wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?
Das kommt ganz auf die Figuren und das Buch an. Das Ende von PERLENKIND zum Beispiel ist ja sehr offen und verweist auf eine Fortsetzung, da gibt es nicht wirklich ein Ende in dem Sinne. Aber ich erlebe natürlich die Reise meiner Figuren intensiv mit, es ist eine eigene Reise, das zu tun, und ich entwickle eine Beziehung zu ihnen, die natürlich fiktiv aber dennoch sehr intim ist.
Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?
Da ich mit 23 ja noch vergleichsweise jung bin, kann ich glücklicherweise das Schreiben sehr gut mit dem Studium und meinem Job als Sprachlehrer verbinden. Ich komme trotzdem manchmal in die Bredouille, das Schreiben hinten anzustellen, da es aktuell eben mehr Leidenschaft als Beruf oder Lebensunterhalt ist.
Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?
Ganz einfach: danke! Ich danke meinen bekannten und unbekannten Leserinnen und Lesern unheimlich für ihre Zeit und Unterstützung! Ich bin dankbar und froh, dass ich meine Geschichten erzählen darf. Und ich freue mich sehr darauf, dieses Jahr meinen ersten Gedichtband zu veröffentlichen, dabei freue ich mich natürlich auch auf die Rückmeldung meiner Leserschaft!
Vielen Dank für das interessante und offene Interview Luca und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.
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