
Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht dein erstes Buch zu veröffentlichen?
Ich hatte sehr lange beruflich immer auf bestimmte Weise mit Büchern zu tun und hatte irgendwann Lust, einen Krimi zu schreiben (der aber damals nicht für die Öffentlichkeit gedacht war, ich weiß aber nicht mehr, wie genau es dazu kam. Es gab keinen bestimmten Grund), ich fing an und merkte, dass es mir Spaß macht. Aber es dauerte aus beruflichen und privaten Gründen dann noch eine ganze Zeit, bis ich „Gerechtigkeit“ schrieb, mit der klaren Zielsetzung, das Buch zu veröffentlichen, was 2020 auch geschah. Ich hatte nie vor, für die Schublade zu schreiben, ich wollte immer für eine Leserschaft schreiben. Das ist für mich stets das Ziel.
Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?
Wenn ein Buch online geht, bedeutet das, ich stecke bereits im nächsten Projekt 😊) Ich schreibe immer mit einer Deadline, die zeitliche Planung ist für mich extrem wichtig. Bei mir überwiegt die Freude, das Buch veröffentlicht zu haben, den Stress; ich bin natürlich glücklich, wenn das Buch positiv aufgenommen wird und ich mitbekomme, dass es Menschen Freude gemacht hat, die Geschichte zu lesen. Dann habe ich alles richtig gemacht.
Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?
Also, ich bin kein Plotter, das würde mich zu Tode langweilen beim Schreiben. Allerdings muss man bei einem Krimi natürlich ab einem gewissen Punkt des Manuskripts wissen, wo es lang gehen soll, was eigentlich passiert ist etc. Ich schreibe von einem bestimmten Bild aus los, einer bestimmten Szene, die ich im Kopf habe, aus der sich dann alles Weitere herausschält. Das funktioniert sehr gut, wenn die Idee tragfähig ist. Woher genau eine bestimmte Inspiration kommt, kann ich hinterher nicht sagen, da kommt immer einiges zusammen. Bei „Tod einer Autorin“ war es zum Beispiel die Verhörsituation, in der der Ermittler fast an der Lügerei des Verdächtigen verzweifelt und ein Gespräch mit jemandem über das geistige Eigentum ganz allgemein.
Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?
Ich habe aus beruflichen Gründen schon seit Jahren ein Arbeitszimmer, dort schreibe ich. Am Schreibtisch, ganz klassisch. Am Laptop, mit Office Word und einem fahrbaren Clipboard. Im Moment trainiere ich gerade mit Nuance, der Spracherkennungssoftware, weil ich gern auch mal aufstehen würde und herumlaufen. Woanders kann ich nicht arbeiten.
Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?
Meine Familie findet es prima, die engeren Freunde auch, über den weiteren Kreis hinaus weiß es nicht jeder und es interessiert auch nicht jeden. Nicht alle aus der Familie lesen meine Bücher, obwohl sie es toll finden, dass ich sie schreibe. U.a. weil sie sich nicht für Krimis interessieren. Das ist für mich völlig okay 😊) Meine erste Leserin ist immer meine Frau, sie ist die erste, die alles zu lesen bekommt und auch die einzige, mit der ich mich während des Schreibens über die Sache unterhalte.
Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?
Ich habe noch nie unter ein Manuskript das Wort „Ende“ geschrieben 😊Doch zur Frage: Da bin ich unsentimental. Obwohl ich die Leute in den Büchern natürlich sehr mag und teilweise über den oder anderen noch Weiteres schreiben werde (es wird z.B. von „Gerechtigkeit“ einen zweiten Band geben und „Kommissar Mattis Armsson“ ist als Kurzgeschichtensammlung konzipiert, eine Sammlung, an der die ich total gern arbeite). Aber die letzte Seite eines Romans ist die letzte Seite, diese Geschichte ist fertig erzählt. Will sagen: sie sind mir ans Herz gewachsen, aber es ist für mich kein emotionales Problem, mich sofort einem völlig anderen Projekt zuzuwenden. In „Gerechtigkeit“ und auch in meinem im Sommer 2021 erscheinenden nächsten Kriminalroman gibt es Ereignisse, die auf mögliche weitere Bände hinweisen.
Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja welchen? Und wie schaffst du es das alles unter einen Hut zu bringen?
Ich schreibe ausschließlich. Dass dieses so im Moment möglich ist, darüber bin ich natürlich sehr froh. Allerdings habe ich auch früher schon fast ausschließlich freiberuflich gearbeitet, da hätte ich auch, wenn ich gewollt hätte, genügend Zeit freischaufeln können. Ich bin nach diesen Jahren als Freiberufler extrem gut organisiert.
Frage 8: Gibt es etwas das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?
Oh. Das habe ich mich noch nicht gefragt bis jetzt. Ich möchte spannende gute Bücher schreiben für Leser, die spannende gute Bücher suchen, und wenn das zusammenkommt, habe ich erreicht, was ich will. Ich hoffe, dass es den Lesern genauso Freude macht, über meine Personen und ihre Geschichte zu lesen wie mir, über diese zu schreiben.
Vielen Dank für das interessante und offene Interview Christian und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.
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