
Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht dein erstes Buch zu veröffentlichen?
Das war ganz komisch. Ich trug vor Jahren eine Zeit lang einiges mit mir herum und wusste nicht wohin damit. Das erzählte ich zufällig meiner damaligen Physiotherapeutin, die mir vorschlug, dass doch mal alles aufzuschreiben. Sie hätte einen Bekannten, der Krimis schreibt. Was soll ich sagen, der Vorschlag ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Kurze Zeit später setzte ich mich – damals mit ausrangierten Schulheften meiner Töchter – hin und fing an, alles aufzuschreiben. Das war im Jahr 2004. Es entstanden ziemlich rasch die viel zu kurze Erstfassung meines späteren Debütromans, sowie ein paar Kurzgeschichten. Da ich sofort den Wunsch verspürte zu veröffentlichen, buchte ich eine Fernschreibschule, wo ich nicht nur das Schreiben erlernte, sondern auch, wie Verlage ticken, wie ein Exposé und ein Anschreiben auszusehen hatte.
Meine Schreiblehrerin stärkte mir damals sehr den Rücken und Ende 2005 veröffentlichte ich meine erste Kurzgeschichte. Doch bis mein erster Roman mit dem Titel „Nur ein Traum?“ erschien, dauerte es noch, denn das Manuskript war viel zu kurz und noch lange nicht ausgereift. Doch schließlich konnte ich einen kleinen Verlag für mein Projekt gewinnen. Inzwischen ist mein Debütroman schon zum vierten Mal herausgekommen und trägt nach „Herzchaos“ nun den Titel „Sommerträume auf der Insel“. Hätte mir das damals jemand prophezeit, ich hätte es nicht geglaubt.
Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?
Es ist immer wieder aufregend, egal, wie viele Projekte bereits erschienen sind. Man weiß ja nie, wie eine Geschichte bei den Lesern ankommen wird. Erste Rückmeldungen, egal ob von Bloggern oder ich sag jetzt mal „normalen“ Lesern, ist sehr spannend und sorgt manchmal sogar vorab für unruhiges Bauchgrummeln. Umso schöner, wenn die Rückmeldungen dann positiv oder sogar begeisternd ausfallen. 😊
Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?
Meinen ersten Roman habe ich einfach drauf los geschrieben. Inzwischen erarbeite ich ein mehrseitiges Arbeitsexposé und kreiere die wichtigsten Figuren ganz genau. Aber natürlich ändert sich während des Schreibens auch mal etwas, weil man eine gute Idee hat, weitere Figuren einführen möchte, etc.
Mich inspiriert mal die eine oder andere echte Person, sei es das Aussehen, die eine oder andere Eigenart oder der Beruf. Aber es muss letztendlich immer so verfälscht werden, dass die Persönlichkeitsrechte der echten Person nicht verletzt werden. Besonders bei
meinen Inselromanen ist es der Handlungsort, der mich inspiriert – die Insel Amrum. Oder auch mal die eine oder andere Meldung in der Presse oder im Fernsehen, die mir gefällt und die ich in einen Roman einbauen will.
Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?
Meistens schreibe ich an meinem Arbeitsplatz im Büro, das ich mir mit meinem Mann teile. Im Sommer sitze ich aber auch gern mal im Freien, dann schreibe ich meistens mit der Hand in ein Notizbuch und nutze das spätere Abtippen zur ersten Überarbeitung. Mein Traum (der sich erst einmal verwirklichen ließ), ist es, am Strand oder an den Dünen meiner Lieblingsinsel Amrum zu sitzen und dort meine Geschichte weiterzuspinnen. 😉
Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?
Meine beiden erwachsenen Töchter unterstützen mich sehr und stehen hinter mir. Sie begleiten mich zu Lesungen, soweit es zeitlich möglich ist, machen auch mal Werbung für mich und lesen natürlich auch meine Bücher. Mein Mann dagegen – absoluter Nichtleser – kann mit meinem Schreiben nichts anfangen, mit dem Genre schon gar nicht. 😉 Aber er unterstützt mich dahin, dass er meine Steuererklärung macht – worüber ich sehr froh bin. Aus meinem Bekanntenkreis gibt es einige Frauen, die erst durch meine Bücher angefangen haben zu lesen. Und es gibt sogar ein paar Männer, die meine Bücher lesen und toll finden – das empfinde ich als etwas ganz Besonderes. Denn es kommt ja nicht so oft vor, dass Männer Liebesromane lesen.
Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?
O ja, das stimmt. Ich liebe alle meine Protagonisten, auch die weniger netten. 😉 Es ist immer schwer, sie beim Wort ENDE loszulassen. Aber man verliert ja nie ganz den Kontakt zu ihnen, denn es stehen ja vor Veröffentlichungen Überarbeitungen an, auf die Weise trifft man sie immer wieder. Nach Veröffentlichung macht man mal die eine oder andere Leserunde, veranstaltet Lesungen, etc. Dadurch bleiben die Figuren präsent. Und bei meinen Inselromanen, die zwar einzeln lesbar sind, weil es immer neue Hauptfiguren gibt, kommen die liebgewonnenen „alten“ Figuren immer wieder vor und diese erneuten Begegnungen genieße ich.
Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja welchen? Und wie schaffst du es das alles unter einen Hut zu bringen?
Ich gehe keinem weiteren Beruf mehr nach – kann mich also voll und ganz auf meine Autorentätigkeit konzentrieren.
Frage 8: Gibt es etwas das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?
Ich möchte mich bei meinen Lesern und Leserinnen für ihre Treue bedanken, dafür, dass sie beim Lesen meiner Bücher meine Figuren ein Stück auf ihrem Weg begleitet haben und oft auch nachfragen, ob es weitergeht. Ob und wann das nächste Buch erscheint. Und am allerbesten Fall das eine oder andere Buch weiterempfehlen oder verschenken.
Vielen Dank für das interessante und offene Interview Rosita und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.
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