Autoreninterview mit: Rainer Ernst

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Ich habe als Teenager Pen und Paper Rollenspiele gespielt. Meine ersten Schritte waren in der Form, dass ich mir Geschichten ausgedacht habe, die wir dann als Abenteuer gespielt haben. Die habe ich mir natürlich nur für mich selbst aufgeschrieben als Handlungs Leitfaden. Das ist nicht das Gleiche wie einen Roman zu schreiben. Später als Student habe ich dann Kurzgeschichten geschrieben. Die waren idR nur einige Seiten lang. Außerdem bin ich von Beruf Filmtechniker für Digitalfilm und visuelle Effekte. Da hat man hier und da auch mal Drehbücher zu schreiben für Filmprojekte.

Meinen ersten Roman habe ich angefangen zu schreiben in den Nuller Jahren. Immer so um Weihnachtszeit, wenn ich mal ein paar Tage frei hatte. Das zog sich bestimmt über 10 Jahre, bis er endlich fertig war. Damals gab es ja noch kein Kindle und vergleichbare Dienste. Erst irgendwann habe ich angefangen, mich ernsthaft damit zu beschäftigen. Ich habe Roman 2 so um 2018 geschrieben. Das ging dann vergleichsweise schnell. Ich habe so um die drei Monate gebraucht den fertig zu machen. Dann habe ich auch beide veröffentlicht.

Generell kann man sagen, dass ich gerne Leuten eine Freude mache mit meiner Arbeit. Außerdem macht es Spaß spannende Geschichten zu erzählen. Das Genre Scifi hat sich in den letzten 20 Jahren doch arg verändert. Meine Geschichten schreibe ich so, wie ich sie selber gerne lesen würde. Sie enthalten viele Elemente der Scifi das 60-80er Jahre.

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?

Man macht sich so seine Gedanken im Vorfeld. Ist der neue Roman gut? Werden die Leute ihn mögen? Oder werden sie ihn verreißen. Heute ist ja in der Filmindustrie absolut üblich, Franchises zu melken bis zum letzten Tropfen. Da gibt es dann so Filme wie z.B. Fluch der Karibik, der recht schön gemacht ist. Dann schieben sie erstmal noch fünf Teile nach, die genau das gleiche sind. Ich versuche jedes Mal bestimmte Elemente der Geschichte, die meinen Stil ausmachen, beizubehalten, aber auch immer eine neue Geschichte zu erzählen, die nicht einfach nur ein Neu-Aufguss von dem davor ist. Natürlich freue ich mich sehr, wenn das aufgeht.

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?

Ich mache mir schon sehr genaue Gedanken im Vorfeld, bevor ich anfange. Ich schreibe mir die wichtigen Stationen der Handlung schon in Stichpunkten auf. Dann erzähle ich mir die Geschichte in groben Zügen quasi selbst und nehme das mit einer Audiosoftware auf. Das ist ein Entwicklungsprozess wo ich auch immer wieder was weg lösche oder neu hinzufüge bis ich zufrieden bin. So ein Roman von mir kann dann schon mal ein Audiofile von 30 Minuten am Anfang sein. Das Aufschreiben selber geht dann relativ schnell. Ich würde sagen da kommen bestenfalls nochmal 20% der Geschichte hinzu.

Ich bin im Scifi-Bereich beeinflusst von Autoren wie Isaac Asimov (Realismus), Philip K. Dick (Soziale und philosophische Fragen) und Sergej Lukianenko (Charaktere und psychologische Fragen. Er ist so ne Art Dostojewski der Science Fiction.)

Dann auf jeden Fall ganz allgemein von H.P. Lovecraft (Spannungsaufbau), George R.R. Martin (Charaktere und rasante Wendungen) und Franz Kafka.

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Das kann man so nicht sagen. Ich schreibe am PC, in meinem Bett oder auf dem Balkon mit einem Notebook. Ausdenken tue ich mir die Grundidee der Geschichten am Anfang so in der letzten halben Stunden vor dem Schlafen gehen, wenn ich schon im Bett liege. 

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu, dass du schreibst und lesen sie deine Bücher?

Familie ist natürlich stolz. Aber die sind keine SciFi-Fans. Mein Vater mag Western und meine Mutter Kultur und Dokus. Von den Freunden lesen schon einige mein Geschichten gelesen. Aber ich kenne auch viele, die nicht lesen oder wenn dann kein Scifi lesen. Man kann nicht sagen, dass ich in einer Literaturszene verkehre.

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?

Dann bin ich meistens ziemlich erleichtert. Ich neige dazu, meine Geschichten sehr schlüssig zu schreiben und auf vielen Ebenen zu verschachteln. Ich freue mich, wenn ich die letzten Bausteine passend eingefügt und alle Plotholes beseitigt habe. Natürlich auch ein wenig wehmütig, dass es zu Ende ist.

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?

Ich bin Filmtechniker für Digitalfilm und visuelle Effekt. Das heißt, ich habe keine geregelten Arbeitszeiten. Außerdem gibt es immer Phasen, wo ich mehr Zeit habe. Z.b. während des Sommerlochs, oder um die Winterfeiertage. Außerdem hat Corona dazu beigetragen, dass ich zwei Romane in 12 Monaten abliefern konnte. Mittlerweile rechnet sich das auch halbwegs. In ein paar Jahren schaffe ich vielleicht den Absprung komplett zum Schriftsteller.

Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?

Ich möchte sie unterhalten und ihnen eine Freude machen. Ich habe keinen pädagogischen Anspruch, meine Leser zu erziehen. Meine Romane sind so, dass sie jeder lesen kann. Außer vielleicht Kinder. Es soll ein Eintauchen in eine andere Welt sein zum Entspannung und Unterhaltung.

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Rainer und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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