Autoreninterview mit: Mary-Anne Raven

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Mein Kopf war eigentlich schon immer voll von Geschichten und kreativen Idee. Ich kann mich erinnern, dass ich schon im Kindergartenalter – obwohl ich überhaupt noch nicht schreiben konnte – auf der Schreibmaschine meiner Eltern Briefe an „die Wurzelmännchen“ getippt habe, die ich mir ausgedacht hatte. In der Grundschule waren es hauptsächlich einfache Comic-Strips, die ich gezeichnet habe und in der höheren Schule entstanden dann die ersten komplexeren Abenteuergeschichten ganz nach dem Vorbild von Fünf Freunde und ähnlichem, was ich zu der Zeit viel gelesen habe.

Es war also ein steter Fluss der Weiterentwicklung und für mich eigentlich nie die Frage ob, sondern wann ich mein erstes Buch veröffentlichen würde. 😉

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?

Es verursacht immer ein mulmiges Gefühl, wenn man sein „Buchbaby“, das man in mühsamer, monate- wenn nicht sogar jahrelanger Arbeit zu Papier gebracht hat, zum ersten Mal jemandem zu lesen gibt. Man hat so viel Arbeit und Herzblut hineingesteckt und man will natürlich, dass die Leser genauso viel Freude an der Geschichte haben, wie man selbst. Leider machen sich nur die wenigsten die Mühe, am Ende eine Rezension zu schreiben, um dem Autor ein Feedback zu geben. Ich bin trotzdem jedes Mal total happy, wenn ich eine positive Rückmeldung erhalte oder auch konstruktive Kritik. Also hier mal ein kleiner Appell an die Leser: Ihr könnt eurem Lieblingsautor sehr, sehr helfen, wenn ihr eine Rezension hinterlasst und seien es auch nur ein paar Sätze a la „Hat mir sehr gut gefallen“ oder „Sehr lustig“ „Sehr spannend“

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?

Am Anfang einer Geschichte steht immer eine Idee, zu einem groben Handlungsstrang. Die kommen mir in den Unterschiedlichsten Momenten. Die Idee zu „Plötzlich Mensch“ kam mir zum Beispiel weil es zu der Zeit so viele Vampirgeschichten gab, die im Grunde immer nach dem gleichen Schema abliefen. Da dachte ich mir, was wäre denn wenn man den Spieß mal umdreht und einen Vampir wieder zum Menschen macht? Wirklich inspirierend finde ich aber auch, wenn ich eine gute Film- , Serien- oder Computerspiel-Story sehe, die mich begeistert. Dann macht es klick in meinem Kopf und ich denke mir: „Wow, cool, ich will auch so etwas tolles machen!“ und dann fängt mein Gehirn an, Ideen zu sammeln und sie zu einer Storyline zusammen zu fügen.

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Ja, in der Tat und zwar mein kleines Arbeitszimmer, in dem mein Schreibtisch mit meinem Rechner steht. 😉 Die Tischplatte ist voll mit unzähligen Notizzetteln, Figuren und diversen Kreiselspielzeugen, die ich in den Fingern drehen kann, wenn ich nachdenke. Auf dem Drucker daneben sitzt ein Niffler und schaut mir bei der Arbeit zu. Das ist für mich die angenehmste Umgebung um mich aufs Schreiben zu konzentrieren.

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?

Die finden das gut und spannend. Insbesondre mein Freund, der selbst Science-Fiction Autor ist und regelmäßig als Erstleser für meine Werke herhalten muss. Allerdings schaue ich immer ein wenig, welche Geschichte für wen passt. Meine Mutter hat zum Beispiel nicht alle meiner Werke gelesen, da ihr die Thriller dann doch ein bisschen zu heftig waren. 😉 Aber da ich ja in vielen Genres unterwegs bin, ist meist auch für jeden was Passendes dabei.

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?

*lach* Das hab ich interessanter Weise noch nie getan. Ist heute aber glaube ich auch nicht mehr so üblich, außer vielleicht bei Märchen. Davon abgesehen sehe ich das Beenden eines Buches aber auch selten als endgültig an. Wenn mir die Geschichte und die Figuren gefallen, halte ich mir im Hinterkopf immer die Möglichkeit offen, vielleicht irgendwann noch mal eine Fortsetzung zu schreiben. Lustiger weise gibt es tatsächlich für viele meiner Bücher ein Worddokument, in dem ich bereits Ideen für einen Nachfolger notiert habe. Leider muss ich aber auch immer abwägen, ob sich die monatelange Arbeit für eine Fortsetzung wirklich lohnt. Wenn eine Geschichte zwar gut ankommt, die Zielgruppe aber sehr, sehr klein ist, muss ich mich schweren Herzens dazu durchringen erst mal eine andere Story in Angriff zu nehmen. Das ist leider so.

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja welchen? Und wie schaffst du es das alles unter einen Hut zu bringen?

Da leider nur die wenigsten Autoren vom Schreiben leben können, arbeite ich Hauptberuflich als Grafikerin in einer Textildruckerei. Außerdem habe ich noch ein kleines Gewerbe mit meinen Corvie-Raben und erstelle hin und wieder Nähanleitungen für niedliche Kissen, die man online erwerben kann. www.hydon.de

Das Schreiben ist also nur eines von vielen Standbeinen. Da der Tag aber leider nur 24 Stunden hat, muss ich mir meine Arbeit einteilen und so bleiben im Schnitt maximal 1-2 Stunden pro Tag, an denen ich mich dem Schreiben widmen kann. Da dauert es dann auch ein bisschen länger als bei „Vollzeitautoren“, bis ich die nächste Geschichte fertig stellen kann. Aber es bringt auch einiges an Abwechslung und das kann auch gut für neue Ideen sein. Wenn man immer nur allein in seinem stillen Kämmelrein hockt, fällt es schließlich schwer, neue Ideen zu finden und seinen Horizont zu erweitern. 😉

Frage 8: Gibt es etwas das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?

Puh, berühmte letzte Worte … Mal überlegen …

Ob mit einem grusliger Schauder oder einem herzhaften Lachen, ich finde es wunderbar, wenn es mir gelingt, die Leser mit meinen Geschichten unterhalten zu können. Aber als Selfpublisher ohne Großen Verlag und dessen Marketing-Apparat im Rücken, ist es leider sehr, sehr schwer, Sichtbarkeit zu erreichen. Deshalb hier ein kleiner Appell, der nicht nur für mich sondern auch für alle anderen Autoren da draußen gilt. Er ist nicht neu, kann aber gar nicht oft genug wiederholt werden.

Wenn ihr euren Lieblingsautor unterstützen wollt dann:

Kauft seine Bücher!!! (bester Support überhaupt) Denn nur wenn Autoren mit ihrer harten Arbeit Geld verdienen können, haben sie auch einen Anreiz weitere Bücher zu schreiben.

Schreibt eine Rezi. Damit zeigt ihr anderen, das euch das Buch gefallen hat und motiviert sie vielleicht, ebenfalls einen Blick hinein zu werfen.

– Erzählt anderen von dem Buch, diskutiert darüber in Onlineforen, organisiere vielleicht sogar eine Lesung.

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Mary-Anne und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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