
Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?
Zu schreiben habe ich auf ausdrücklichen Wunsch meiner Grundschullehrerin begonnen, was ich damals total doof fand, weil mir malen mehr Spaß gemacht hat und ich viel lieber schneller lesen lernen wollte.
Nach ein paar zum Glück verloren gegangenen Pferdegeschichten habe ich während des Studiums mit der Schwerttanz-Saga begonnen, um neben dem ganzen juristischen Kram noch was »Normales« zu schreiben.
Meine erste Veröffentlichung war dann aber der Vampire Beginners Guide, den ich eigentlich als Weihnachtsgeschenk für meine vampirvernarrte Schwester geschrieben hatte, aber nach dem großen Erfolg in ihrem Freundeskreis dann einfach über Amazon veröffentlicht habe – völlig amateurhaft, aber durchaus erfolgreich.
Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?
Wenn die ersten Rezis eingehen bisher zum Glück immer erleichtert. Aber die Zeit davor … HÖLLE!!!! Jedes verdammte Mal. Ich hoffe ja immer, dass es irgendwann mal besser wird, aber nein, es sieht nicht danach aus. Das gehört wohl dazu. Ist so ein bisschen wie Geburtswehen vielleicht.
Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?
Die Frage verstehe ich, ehrlich gesagt, nicht. Egal wie wenig man plottet, wenn man anfängt zu schreiben, hat man ja irgendeine Idee und die muss ja irgendwoher kommen. Woher die bei mir kommt, ist ganz unterschiedlich. Bei der Schwerttanz-Saga ist das die (deutlich überarbeitete) Aufzeichnung unserer RPG-Abenteuer. Bei den Vampire Guides ging es um eine noch nicht abgegriffene Vampirgeschichte.
Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?
Nein. Wer so wenig Zeit wie ich hat, kann nicht wählerisch sein. Ich schreibe, wenn es geht. Auf dem Beifahrersitz im Auto, am Bahnhof, im Flieger, in der Badewanne.
Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?
Freunde durchaus, meine Familie leider nicht. Vor ein paar Jahren ist der Kontakt zu meiner Schwester abgebrochen, was ich sehr, sehr bedaure.
Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?
Das ist ja nur ein mehr oder minder beliebiger Punkt in unserer Beziehung. Danach kommt das Überarbeiten und dann die Promo, wo sie alle auch nochmal mitarbeiten müssen. Und wenn wir uns dann noch nicht gegenseitig auf die Nerven gehen, dann … kann ich ja jederzeit eine Fortsetzung schreiben. Schlimmer ist es, wenn Figuren sterben. Da bin ich immer wirklich traurig und auch einen Tag oder so echt mies gelaunt. Ich mag sie ja irgendwie alle, so wie sie sind. Sogar die Stinkstiefel.
Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?
Ich arbeite als Rechtsanwältin und helfe nebenbei noch bei der Ausbildung von Pferden mit schwerem Schicksal. Und Skoutz habe ich auch noch, mit dem Literaturmagazin, der Buchsuche und dem Award. Das geht schon, wenn man will, aber der Umstand, dass ich eine Schlafstörung habe und nur ein paar Stunden täglich schlafe, hilft. Statt zu träumen, schreibe ich halt. Ist ja irgendwie so was ähnliches
Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?
Oh … da wüsste ich soviel! Ich bin jedem einzelnen Leser dafür dankbar, dass er meinen Figuren, die ich ja mag, mit seiner Lesezeit zu einem Leben verhilft. Es wird viel zu oft übersehen, dass die Buchmagie, die uns so verzaubert, die Leidenschaft für Geschichten nur funktioniert, wenn es Menschen gibt, die LESEN. Eine Geschichte, die nicht gelesen wird, lebt nicht. Wir brauchen die Leserfantasie, die sie lebendig macht, die Bilder zaubert und die Worte in Gefühle münzt. Und dafür bin ich dankbar, jeden Tag. Wenn ich, wie jeder andere Autor auch, mal mit sich, seiner Kunst und dem Autorenleben hadert, dann sind es die Leser, die auf die Fortsetzung warten (oder auf Nachschub), die mich bei der Stange halten. Und auch dafür bin ich dann dankbar. Also, ihr Lieben: LEST!!
Vielen Dank für das interessante und offene Interview Kay und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.
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