
Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht dein erstes Buch zu veröffentlichen?
Ich hatte schon als Kind geschrieben, es wurden aber selten mehr als zwei Seiten, da immer wieder andere Dinge wichtiger waren. In den Jahren danach wurde mir bescheinigt, dass ich gute Briefe oder Presseartikel schreibe. Kurzgeschichten gibt es aber von mir erst seit drei Jahren.
Mir muss man bei allem, was nach dem Schreiben kommt, etwas in den A. treten, insofern war die #authorschallenge gut, weil ich liefern musste, wenn ich die Kette nicht unterbrechen wollte. Aber es war auch wichtig, mich durch Lektorat und Layouts für Kindle und Print durchzuackern, das nächste Mal wird es leichter und ich mache dann andere Fehler ;-D
Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?
Ich habe wirklich Lampenfieber. Es ist ja so in etwa, wie wenn du eine Party schmeißt und dich fragtst, ob deine Gäste auch wirklich Spaß haben.
Aber da ich auch male, kenne ich dieses Lampenfiber schon seit langem bei Ausstellungen.
Ich finde jede begründete Lesermeinung erst mal gut. Allerdings hatte ich in den letzten Tagen eine anonyme Drei-Sterne-Bewertung ohne Begründung, damit kann ich schlecht umgehen.
Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?
Die Geschichten fallen mich an. Ganz heimtückisch, meist im Wald oder unter der Dusche! Dann lasse ich sie ein paar Tage sacken und wenn der grobe Plott für mich rund ist, schreibe ich sie runter.
Wenn nicht, kommen sie in den Zettelkasten für später (vielleicht).
Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?
Das ist immer der Gleiche, vor meinem Apfelrechner im Arbeitszimmer. Zwischendurch spreche ich Notizen ins Handy oder kritzel Zeilen auf jede Art Papier, die greifbar ist, aber schön schreibe ich im Arbeitszimmer.
Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?
Das ist unterschiedlich, ich glaube, es ist nicht leicht, einen Schreib- und Malwütigen in der Familie zu haben, das kostet ja auch Zeit, die ich dann für andere und anderes nicht habe.
Aber wenn so ein Büchlein dann auf dem Tisch liegt, sind doch alle ein bisschen stolz. Meine Freunde mögen grundsätzlich, was ich mache, sonst wären sie nicht meine Freunde. Das soll aber nicht heißen, dass sie im Einzelnen alles toll finden.
Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?
Ich habe mit Loslassen kein Problem, schreibe aber vor allem Kurzgeschichten, da lasse ich meine Helden nicht so dicht an mich ran. Außerdem kann ich jederzeit mit einer neuen Geschichte anknüpfen.
Seltsamerweise wurde schon wiederholt angefragt, ob es zu meinen Kurzgeschichten Fortsetzungen gäbe, für mich waren die Geschichten fertig. Aber ich sollte die Wünsche meiner Leser ernster nehmen und tatsächlich weiterschreiben.
Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?
Ich habe den schönsten Beruf der Welt, bin Designer in einer Holzspielzeugfirma. Dort habe ich das Glück, sehr abwechslungsreich arbeiten zu können.
Bildschirmarbeit und Musterbau in der Tischlerei bieten eine gute Balance.
Wir sind ein tolles Team, das würde mir fehlen, wenn ich nur noch schreibend oder malend im Elfenbeinturm sitzen würde.
Ich gucke fast kein Fernsehen, außer Nachrichten und einer Kochsendung, das ist dann meine Schreibzeit.
Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?
Ja, ich bin unheimlich dankbar für das, was mit mir schreibmäßig in den letzten zwei Jahren passiert ist. Ich komme so langsam in die Welt des Schreibens und Vermarktens hinein, finde dort Freunde und Wegbegleiter und freue mich über jeden Rat, jedes ehrliche Feedback.
Ich möchte, dass Ihr, liebe Leser, Spaß habt, möchte Euch auf die lustige Art unterhalten, zum Lachen und zum Nachdenken bringen.
Was mir zur Zeit noch fehlt, ist Reichweite. Gerade bin ich dabei, eine Ausstellung mit skurrilen Bildern zusammenzustellen, meine Geschichten eignen sich für eine Vernissage-Lesung.
Wenn jemand von Euch eine Location dafür kennt (Cafes, Museen etc) oder einen Tipp für einen Verlag hat, würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank für das interessante und offene Interview Jürgen und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.
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