Autoreninterview mit: June Reeler

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Mit fünfzehn war ich wild entschlossen, meine ersten biografischen Erlebnisse aufzuschreiben. Nach den ersten aufregenden Sommerurlauben glaubte ich, die Welt verstanden zu haben, was natürlich Nonsens war. Keine Frage, der unvoreingenommene Blick von Heranwachsenden auf die Welt ist äußerst bereichernd. Wir können viel von den jungen Menschen lernen. Ich glaube allerdings, dass ich damals etwas von einem neunmalklugen Teenager hatte. Demzufolge nahm das Projekt auch schnell sein Ende.

Im Erwachsenenalter holte mich das Leben ein. Ich studierte Psychologie und arbeitete wissenschaftsjournalistisch und bekam ein Kind. Als mein Sohn ein gutes Jahr alt war, begann ich meinen ersten Roman zu schreiben. Vielleicht war es eine Art Ausgleich oder Existenzängste. Ich glaube, jede Mutter kennt das. Die Angst davor, beruflich den Anschluss zu verpassen. Alsbald folgte ein Buch nach dem anderen.

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?

Wie gelähmt. Zudem bin ich fest davon überzeugt, dass die komplette Leserschaft mich abstrafen wird. Dass niemand die Story mögen wird und alle sagen: »Was ist das denn für ein Bullshit?!« Wenn dann die ersten positiven Rückmeldungen kommen, hüpfe ich erleichtert durchs Zimmer. Es gibt natürlich trotzdem auch Leser, welche die Geschichten nicht mögen. Aber damit komme ich überraschenderweise ungeachtet meiner Anfangspanik gut klar. Vielleicht weil ich letztlich hinter jedem einzelnen Buch stehe.

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?

Gute Freunde von mir erkennen in meinen Geschichten immer auch Parallelen zur jeweiligen Lebensphase, in der ich mich befinde. Aber das ist natürlich nicht 1:1. Vielmehr sind es eher Gedanken, die ich in die Geschichten einfließen lasse. Oder bestimmte Konstellationen. Ansonsten sind meine Bücher inspiriert von Filmen oder Beobachtungen, die ich im Alltag bei meinen Mitmenschen tätige. Wir teilen im Grunde alle dieselben Ängste, Wünsche und Bedürfnisse und ich versuche anhand des Verhaltens meiner Charaktere Ansätze zu erarbeiten, wie man das Leben angehen könnte. Dabei fließt auch Psychologie ein.

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Ja, an meinem neuen Schreibtisch. Hin und wieder blicke ich von dort durch das Fenster herunter auf das Treiben der Menschen auf der Straße.

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?

Das ist ganz unterschiedlich. Einige lesen sie, andere nicht. Anfangs waren sie natürlich skeptisch und machten sich Sorgen, ob das wirklich ein vielversprechender Weg sei. Dann hatte ich zu meinem eigenen Erstaunen tatsächlich Kindle-Bestseller. Ich glaube, das hat meine Lieben beruhigt. Und mich auch.

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?

Ich höre erst auf zu schreiben, wenn sich die Geschichte rund anfühlt. Manchmal vermisse ich die Charaktere etwas und muss mich entwöhnen.

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja welchen? Und wie schaffst du es das alles unter einen Hut zu bringen?

Hauptberuflich arbeite ich als Journalistin und Autorin und publiziere im psychologischen Bereich, aber eben auch belletristisch. Ich habe so viele Ideen im Kopf, die ich umsetzen möchte. Einen Psychologie-Podcast zum Beispiel oder YouTube-Videos mit Selbsthilfe-Anleihen. Und dann möchte ich natürlich immer auch genügend Zeit mit meinem Sohn verbringen. Alles unter einen Hut zu bekommen, fällt mir schwer.

Frage 8: Gibt es etwas das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?

Aus tiefstem Herzen Danke für eure treue Unterstützung! Ich bin sehr glücklich darüber, dass ihr verrückt genug seid, euch auf meine etwas andersartigen Geschichten einzulassen.

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Juliane und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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