Autoreninterview mit: Heike Schrapper

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Angefangen habe ich Mitte der Neunziger zunächst mit lustigen Gedichten. Ich habe damals studiert und hatte eine lange Autobahnfahrt zur Uni und kein Autoradio, da habe ich mir oft auf der Fahrt Gedichte ausgedacht. Mit einigen habe ich dann an einem Schreibwettbewerb teilgenommen und tatsächlich einen Preis gewonnen. Mit den meist phantastischen Kurzgeschichten, wie ich sie heute schreibe, ging es 2013 los. Beim Verlag Torsten Low gab es eine Ausschreibung für eine Anthologie zum Thema „Krieger“ und mein Freund Tom Daut hatte seine Geschichte „Das Schwert der Ehre“ schon abgeschickt. Auf der Rückfahrt von der FeenCon in Bonn erzählte ich ihm dann von einer eigenen Idee. Das war eigentlich eher theoretisch gemeint („Wenn ich dazu was schreiben würde, wäre das …“), aber Tom meinte:“Schreib das!“ Ich glaube, es waren noch zwei Tage bis zur Deadline. Weil wir gerade umgezogen waren und noch kein Internet hatten, habe ich „Gotteskrieger“ am letztmöglichen Termin vom Biergarten einer Kneipe aus abgeschickt. Tatsächlich wurden unsere Geschichten beide in die Antho aufgenommen.

Wir haben nie wieder eine Veröffentlichung so gefeiert wie diese! „Gotteskrieger“ landete sogar auf dem dritten Platz beim Deutschen Phantastikpreis. Von da an habe ich immer mal wieder an Ausschreibungen teilgenommen und wurde irgendwann sogar konkret gefragt, ob ich nicht Lust hätte, für diese oder jene Antho etwas beizusteuern. So kamen mit der Zeit eine Menge Geschichten zusammen, verteilt über verschiedene Bücher – und natürlich auch einige, die noch gar nicht veröffentlicht waren. 2019 hatte ich dann Lust auf ein „eigenes“ Buch und beschloss, bei den Verlegern meiner bereits erschienenen Geschichten nachzufragen, ob sie mir erlauben würden, diese noch einmal in einer Storysammlung zu veröffentlichen. Zum Glück hatte keiner von ihnen etwas dagegen, daher konnte ich aus dem Vollen schöpfen und alle Geschichten einbringen, die mir geeignet erschienen. So entstand „7 Leben 13 Tode“, das mein erstes und bisher auch einziges Buch ist (was sich aber 2022 voraussichtlich ändern wird).

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?

Bisher hat „7 Leben 13 Tode“ tatsächlich allen, die ihre Meinung dazu öffentlich gesagt oder geschrieben haben, gefallen. Also ein sehr gutes Gefühl!  

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?

Ich habe ja oben schon erwähnt, dass mir das Schreiben für Anthologien großen Spaß macht. Ich bin ein Fan von „Schreibaufgaben“ und durchstöbere gern das Internet nach Ausschreibungen, um anschließend die gestellten Themen einwirken zu lassen und zu sehen, ob mir mein Unterbewusstes nicht eine Idee dazu hochschicken möchte. Manchmal tut es mir tatsächlich den Gefallen. Andere Ideen kommen bei Spaziergängen, beim Autofahren oder unter der Dusche. „Drauflosschreiben“ tue ich nie; ich habe immer einen fertigen Plot im Kopf. Beim Schreiben selber muss ich dann den „Ton“ der Geschichte finden, dafür schreibe und verwerfe ich oft mehrere Anfänge. 

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Eigentlich nicht. Hauptsache, es ist ruhig.

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?

Mein Freund/Lebensgefährte Tom Daut liest alles, was ich schreibe, als Erster, und umgekehrt ist das genauso. Wir sind auch gegenseitig unsere härtesten Kritiker und möglicherweise größten Fans. Meine Mutter dagegen hat „7 Leben 13 Tode“ gelesen und fand es so schlimm, dass ich wohl Glück habe, nicht mehr durch eine Babyklappe zu passen. 

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?

Da ich nur Kurzgeschichten schreibe, ist das nicht so ein Problem. Da geht es Romanautor/inn/en bestimmt anders. Außerdem bringe ich die meisten meiner Protagonisten um.

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?

Ich bin Lehrerin für Deutsch, Englisch und Kunst an einem Berufskolleg. Allerdings habe ich keine volle Stelle und deshalb ein bis zwei Tage in der Woche unterrichtsfrei. Schreiben ist sozusagen mein Hobby. Ich mache es nur, wenn ich Lust und Zeit dazu habe. 

Frage 8: Gibt es etwas das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?

Dafür hat das Buch ein Vorwort und ein Nachwort (mit Hintergründen und Fun Facts zu den einzelnen Geschichten). Allerdings würde ich denjenigen, die nie meine Leser/innen werden, weil sie „grundsätzlich keine Kurzgeschichten lesen“, gerne sagen: Das ist ein doofer Grundsatz! Schränkt euch selber nicht so ein; es ist gut möglich, dass euch eine Menge Spaß entgeht.    

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Heike und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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