Autoreninterview mit: Gepo Lynx

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Wann habe ich nicht geschrieben? Bei meinen ersten Gedichten war ich 7, die ersten Kurzgeschichten folgten mit 8 Jahren und das erste Buch habe ich mit 11 angefangen. Es folgten ein paar abgebrochene Bücher, das erste war mit 13 fertig, aber so schlecht, dass ich es niemals veröffentlichen werde. Das erste abgeschlossene, auch gut lesbare Buch, war mit 17 fertig und wurde 2011/2012 im Wagner Verlag veröffentlicht, den es heute nicht mehr gibt. Ich schreibe, weil ich gemerkt habe, dass man manche Menschen nicht mit Psychotherapie erreichen kann, aber bisweilen mit Büchern. Da ich über psychisch erkrankte Menschen und deren Heilungsprozess schreibe, fand ich Bücher ein gutes Medium.

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?

Wenn Bücher veröffentlicht werden, bin ich natürlich voller Vorfreude, was Leute darüber denken. Über jede Meinung (auch die konstruktiv negativen) freue ich mich wie ein Schneeengel. Viele meiner Leser trauen sich leider nicht, öffentliche Rezensionen zu schreiben, viele kriege ich als Nachricht oder persönlich auf Messen gesagt. Das finde ich auch toll und freue mich sehr. Das Schlimmste ist schließlich, wenn man keine Rückmeldung kriegt.

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?

Da ich über psychisch erkrankte Menschen schreiben, inspirieren die mich natürlich auch. Wenn ich nicht gerade Bücher schreibe (oder mein Haus saniere), arbeite ich als Psychiater. Meine Patienten sind demnach die, die mich jeden Tag inspirieren, daher liebe ich meine Arbeit sehr.

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Gar nicht, es ist mehr eine Frage der Zeit. Vorurteil ist ja, dass Ärzte chronisch überbezahlt sind, andererseits weiß aber auch jeder, dass Ärzte ebenso chronisch arbeiten. Zweiteres stimmt übrigens. Auch wenn der Hausarzt als offizielle Sprechstunde 30 Stunden offen hat, arbeitet er/sie mindestens das Doppelte. So geht es mir auch, demnach schreibe ich, wann immer ich kann. Zugfahrten zum Beispiel, Hotels auf Kongressen, manchmal bei langweiligen Vorträgen während der Kongresse…

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?

Meine Familie war zuerst wenig begeistert, das bessert sich über die Jahre. Meine Freunde lesen alle gern und viele habe ich über meine Bücher kennen gelernt. Meine große Stütze, meine Partnerin, kenne ich durch mein erstes veröffentlichtes Buch damals.

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?

Manche wachsen einem ans Herz. Ganz ehrlich, ich kann meine Charaktere zwar nachvollziehen, aber mögen tue ich nicht alle. Dafür sind sie viel zu verschieden. Es kam also auch schon vor, dass ich sehr froh über das „Ende“ war, um mich in manch Charakter nicht mehr versetzen zu müssen. Die meisten mag ich und daher hat es natürlich etwas bitterschönes, wenn eine Geschichte zuende geht. Es war damals sehr schwer, mich von meiner Romanreihe „Tote Gesellschaft“ (wird im Main Verlag neu aufgelegt werden) zu verabschieden.

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?

Da habe ich schon vorweggegriffen. Zusätzlich saniere ich einen alten Bauernhof, bin Lehrdozent und engagiere mich sozial. Zeitlich kommt das Schreiben zu kurz, daher gibt es auch nur so alle 2 Jahre ein Buch von mir.

Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?

Ich freue mich immer, mit jemandem über die Bücher reden zu können oder sonstwie Rückmeldung zu erhalten. Ich beiße nicht, ich weine nicht, ich nehme auch Kritik gut auf, ohne beleidigt zu sein. Solange man mich nicht offen beschimpft, bin ich stets freundlich. Also traut euch gern, euch bei mir zu melden!

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Gepo und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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