
Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht dein erstes Buch zu veröffentlichen?
Vor circa 12 Jahren kam mir die Idee ein Kinderbuch zu schreiben. Schon immer konnte ich Kinder mit meinen spontanen Geschichten begeistern (glaube ich zumindest). Finn, mein Sohn, war bereits als kleiner Junge vom Fußball fasziniert. Er war es dann auch, der mich zum Schreiben des >Goldenen Schuhs< animiert hat. Mein erstes Bilderbuch hingegen habe ich gezeichnet, da war ich 22. Es war ein Geschenk für meine Schwester und meinem Patenkind. Gerade habe ich mein drittes Bilderbuch fertiggestellt. Es sprüht vor Phantasie. Es erzählt eine Geschichte, die ich schon sehr lange im Kopf hatte. Ich bin wirklich gespannt ob ein Verlag Interesse an einer Veröffentlichung hat. Wenn nicht, so habe ich mir zumindest einen lang gehegten Wunsch erfüllt.
Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?
Ganz ehrlich: Es ist ein schönes Gefühl ein Buchprojekt abzuschließen. Bisher habe ich ja nur 2 Bücher veröffentlicht. Der goldene Schuh entstand im Selfpublishing. Dieses Buch habe ich nie beworben. Es schlummert also ein tristes Dasein im Bücherdschungel. Somit habe ich zu diesem Buch auch nie wirklich Rückmeldungen erhalten. Anders verhält es sich mit dem aktuellen Bilderbuch: Unser Baby entdeckt die Welt. Dieses Buch wird vom Europabuch Verlag beworben. Da bin ich auch wirklich gespannt, welchen Einfluss die Werbung auf die Verbreitung und Wahrnehmung hat. Übrigens waren beide Bücher ursprünglich nicht für eine Veröffentlichung vorgesehen. Ich hätte mir gewünscht, dass die Papierqualität des Bilderbuches besser ist. Zumal es ja auch in Kinderhände gelangen kann und soll. Aber das ist nochmal ein anderes Thema. Das Buch ist im A5 Format im Handel erhältlich. Die Zeichnungen sind im A4 Format erstellt. Dort entfalten sie meiner Meinung nach erst ihre volle Wirkung. Aber dieses Format ist vom Verlag nicht vorgesehen. Vielleicht in einer Neuauflage?
Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?
Einen Teil dieser Frage habe ich bereits eingangs beantwortet. Zu meinem ersten Buch hat mich mein Sohn animiert. Das aktuelle Bilderbuch entstand aufgrund der Geburt der kleinen Lea, der Tochter meines Neffen. Ich habe unendlich viele Geschichten im Kopf. Da fällt es manchmal schwer zu entscheiden, mit was man beginnen soll. Ich muss gestehen, nicht das Schreiben ist meine Passion, sondern das Zeichnen. Und mit diesen Zeichnungen und einem begleitenden Text Geschichten zu erzählen, macht unglaublich viel Spaß. Auch die Karikatur finde ich faszinierend. Mit wenigen, oder gar keinen, Worten eine Situation darstellen, so dass jeder die Botschaft versteht. Manchmal sind es Alltagssituationen, welche als Vorlage dienen. So hat mich zum Beispiel ein roter Ballon, mitten auf einer viel befahrenen Straße, spontan zu einer Bildergeschichte animiert. Die Geschichte war quasi sofort da, als ich den Ballon erblickte. Anfangs habe ich einfach losgelegt. Mittlerweile mache ich mir vorab immer ein Konzept. Wo startet die Geschichte, wo endet sie. Dazwischen wichtige Eckpunkt die ich unbedingt zeigen möchte. Alles andere passiert oft intuitiv.
Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?
Mein ruhiges Kämmerlein. Da liegen meine Farben und Stift immer griffbereit.
Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?
Ich habe schon als Kind viel gezeichnet und mit Farben experimentiert. Familie und Freunde kennen meine kreative Ader. Sie freuen sich auch immer über neue Geschichten. Sie sind natürlich auch meine ersten Kritiker. Das weiß ich sehr zu schätzen. Aber nochmal, bei meinen Büchern handelt es sich ja fast ausschließlich um Bilderbücher. Da ist der Text „nur“ eine Ergänzung.
Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?
Ja, die Figuren welche man zum Leben erweckt sind schon etwas Besonderes. Und wenn sie dann, wie in meinem Fall, gezeichnet werden, hat der Leser natürlich auch sofort einen optischen Eindruck der Protagonisten. Das ist schon ein gravierender Unterschied zu einem reinen Text. Dort hat der Leser sein eigenes Bild im Kopf. Meine Zielgruppe sind Kinder. Und die lieben es, Bilder zu betrachten und in eine spannende Geschichte abzutauchen. Ich kann es oft schon beim Beginn eines Buchprojektes kaum erwarten, wie das Endergebnis aussieht. Da vergesse ich manchmal Raum und Zeit. Aber man muss auch aufpassen. Gegen Ende ist die Versuchung groß, schnell fertig werden zu wollen. Aber das geht auf Kosten der Qualität. Besser ist es sich Zeit zu lassen. Jedes Bild und jeder Text sollte den Anspruch haben, besser zu sein als der Vorhergehende.
Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja welchen? Und wie schaffst du es das alles unter einen Hut zu bringen?
Oh, ja. Das Zeichnen und Texten von Bilderbüchern ist nur ein Hobby. Davon zu leben wäre absolut undenkbar. Hauptberuflich bin ich als Projektmanager in einem internationalen Unternehmen tätig. Eine sehr technische Welt. Die Bildergeschichten sind da für mich das Kontrastprogramm, ein anderes Universum. Das Zeichnen und Schreiben ermöglicht es mir, vom Alltag abzuschalten. Es ist meine Art zu meditieren. Leider ist es oft nicht einfach, neben Beruf und Familie, die erforderliche Zeit und Muse zu finden. Könnte ich mich nur auf mein Hobby konzentrieren, meine Kreativität würde kaum Grenzen kennen.
Frage 8: Gibt es etwas das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?
Wir Erwachsenen sollten lernen, den Kindern besser zuzuhören. Wir sollten Ihnen Zeit und Raum für ihre Gedanken, ihre Kreativität geben. Dafür ist in der heutigen Zeit, mit all den Terminen, dem Zeitdruck und Leistungsdenken kaum mehr Platz. Wir meinen so klug zu sein. Dabei könnten wir von den Kindern soviel lernen. Menschen fliegen zum Mond, machen unglaubliche Erfindungen. Aber die kleine, unscheinbare Blume am Wegesrand sehen wir nicht mehr. Frag die Kinder, sie zeigen dir die Wunder dieser Erde. Der Spiegel den sie dir vorhalten ist ehrlich und kompromisslos.
Vielen Dank für das interessante und offene Interview Daniel und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.
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