
Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?
Meine ersten Schreibversuche habe ich mit zwölf gestartet, nur ein paar handschriftliche Seiten. Meine ersten vollständigen Geschichten waren Star-Trek-Fan-Fiction in den 80ern, die erste Geschichte in Romanlänge schrieb ich Ende der 90er, bis heute unveröffentlicht. Der erste veröffentlichte Roman war ein Gemeinschaftswerk mit meinem Mann Jörg, ein Fantasy-Jugend-Roman, der 2002 erschien. Mein erstes Solo-Projekt („Eileens Geheimnis“) erschien 2005. Jörg hatte so lange gedrängelt, dass ich schließlich ein Manuskript an seine Agentur, die AVA international, schickte, und nach einigen Verhandlungen bekam ich zu meiner großen Freude meinen ersten Zwei-Buch-Vertrag bei Bastei-Lübbe.
Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?
Sehr gut! Vom Exposé bis zur Veröffentlichung vergeht bei mir in etwa ein Jahr, d.h., ich habe zwölf Monate mit meinen Protagonisten zum größten Teil allein verbracht, mit ihnen gelebt, geliebt, gelitten, gerätselt und schließlich den Fall gelöst. Es freut mich dann immer sehr, wenn die Geschichte das Licht der Welt erblickt und andere daran teilhaben können.
Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?
Meine Inspiration war immer schon der Schauplatz. Ein Ort muss mich faszinieren, dann klappt es auch mit dem Schreiben. Das fing bei „Eileens Geheimnis“ mit der Kanalinsel Guernsey an und ist immer noch so bei meinen Fischland-Krimis, die seit 2012 erscheinen. Als wir 2005 mehr oder weniger zufällig auf dem Fischland urlaubten, wusste ich sofort, dass ich etwas schreiben wollte, was dort spielt. Mein erster Fischland-Roman „Die verborgene Kammer“ ist ein Familiengeheimnis-Roman von 2009, aber auch danach ließ mich das Land zwischen den Wassern, zwischen Ostsee und Bodden, nie mehr los.
Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?
Wenn ich nicht auf dem Fischland sein kann (dort bin ich nur im Urlaub), schreibe ich zu Hause in meinem Arbeitszimmer.
Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu, dass du schreibst und lesen sie deine Bücher?
Meine Eltern haben mich immer in meinem Tun unterstützt, was mir sehr wichtig war, ebenso dass ihnen gefiel, was da machte. Meine Mutter hat sogar meine Schreibversuche (fast) von Anbeginn an mitverfolgt und gelesen und natürlich später auch meine Bücher. Freunde und Bekannte lesen zwar längst nicht alle meine Romane, aber dass ich schreibe, finden, glaub ich, alle ziemlich cool.
Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?
Ich habe den großen Vorteil, dass ich eine bzw. zwei Serien schreibe, dass mich also ein Großteil meiner Protagonistinnen und Protagonisten nicht „verlässt“, wenn eine Geschichte zu Ende ist. Meine „Fischländer Familie“ ist mir schon nach kurzer Zeit sehr ans Herz gewachsen, und so freue ich mich jedes Mal, wenn Pensionswirtin Kassandra und Schriftsteller Paul oder Galerist Matthias und Schriftstellerin Greta wieder in einen neuen Kriminalfall hineingezogen werden.
Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?
Im Hauptberuf bin ich Verwaltungsangestellte am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung in Hannover. Das und das Schreiben sind zwei recht unterschiedliche Tätigkeiten, die sich aber prima kombinieren lassen. Nach Feierabend erlebe ich meine kleinen Abenteuer, die ich im wahren Leben nie erleben würde.
Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?
Der Chansonnier Jacques Brel hat mal gesagt: „Das Abenteuer beginnt im Morgengrauen.“ Ich finde, das ist ein schönes Motto, mit dem man jeden Tag beginnen sollte. Mit dem ich als Schriftstellerin den ersten Satz eines neuen Romans schreibe. Und als Leserin ein neues Buch aufschlage.
Vielen Dank für das interessante und offene Interview Corinna und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.
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