
Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht dein erstes Buch zu veröffentlichen?
Angefangen habe ich früh, sehr früh, mit sieben. Ich schrieb endlose Seiten voll. Diese Texte existieren nicht mehr – zum Glück, denn ich würde vor Scham im Boden versinken, wenn sie jemand liest! Mit 23 saß ich dann am ersten Roman. Der ruht sehr geduldig in der Schublade der unveröffentlichten Manuskripte.
»Die Gaben der Quelle« wollten dieses Schicksal nicht teilen, die Reihe drängte danach, veröffentlicht zu werden!
Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?
Das ist der Wahnsinn. Wenn keiner hinschaut, tanze ich durchs Wohnzimmer. Gut, bei negativen Stimmen natürlich nicht, da versucht man, trotzdem zu lächeln und nicht aus der Wäsche zu gucken wie ein begossener Pudel. Bisher durfte ich öfter tanzen!
Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?
Es gibt immer eine Grundidee, die einfach aus dem Nichts auftaucht. Und dann übernehmen die Protagonisten das Ruder. Der Plot steht, bevor es losgeht, aber dann weigern sie sich einfach ihrem vorbestimmten Weg zu folgen. Es kommt tatsächlich vor, dass ich mich mit Protagonisten streite. Meist wenn ich mit dem Hund spazieren gehe, draußen auf dem Feld, wo es keiner hört. Der Hund lässt sich nicht davon stören, wenn ich Streitgespräche mit Figuren führe, die einfach nicht so spuren wie sie sollen.
Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?
Ja, draußen auf meiner Terrasse. Ich warte sehnsüchtig darauf, dass es wieder warm genug wird.
Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu, dass du schreibst, und lesen sie deine Bücher?
Da gab es bisher jede Reaktion. Von peinlich berührt (weil das kann ja nichts sein, wenn jemand schreibt, den man kennt) bis wow, das ist echt klasse, ich habe die Bücher alle gelesen. Meine Kinder sind meine größten Antreiber, aber auch meine kritischsten Leser. Manchmal zittere ich, ob eine Szene ihr hartes Urteil übersteht. Kein Lektor ist so grausam, glaubt es mir! Aber ich bin sehr dankbar dafür.
Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?
Nicht gut. Vielleicht habe ich deshalb auch eine Reihe mit sechs Bänden zu Papier gebracht. Der Trennungsschmerz am Ende von Teil 6 war ziemlich heftig. Nach den Jahren, die ich an »Die Gaben der Quelle« geschrieben habe, waren mir ein paar davon schon richtig ans Herz gewachsen. Aber im Notfall kann ich immer noch mit Jean diskutieren. Ihr wisst schon – auf dem Feld mit dem Hund.
Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?
Mein Mann ist so nett, uns alle durchzufüttern. Anders hätte ich mir meinen Traum zu schreiben gar nicht verwirklichen können.
Frage 8: Gibt es etwas das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?
Ja, gern. Meine Geschichten schreibe ich nicht, um damit einen Haufen Geld zu verdienen, sondern um meine Leser zu begeistern. Deshalb sind Rückmeldungen das absolut Größte. Also: schreibt Rezensionen oder schreibt mich persönlich an. Sagt mir, was euch zum Weinen oder Lachen gebracht hat. Ich liebe eure Rückmeldungen. Es gibt keinen schöneren Ansporn.
Vielen Dank für das interessante und offene Interview Cea und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.