Autoreninterview mit: Bettina Ittermann

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Vor mehr als 20 Jahren bin ich eher zufällig in einem Kreativschreibkurs gelandet. Dort war ich überrascht und begeistert davon, was ich alles unter fachkundiger und kreativer Anleitung „erschreiben“ konnte.

Diesen Schreibworkshop besuche ich auch heute noch regelmäßig. Im Laufe der Jahre habe ich des Weiteren eine Online-Schreibschule besucht, Bücher und Anleitungen übers Schreiben inhaliert und geschrieben, geschrieben, geschrieben. Letzteres war auch der Grund dafür, dass ich mich 2018 entschied, einen Gedichtband herauszubringen. Es war genügend Auswahl vorhanden, sie musste „nur“ noch selektiert und ein wenig überarbeitet werden.

Der Umstand, dass eine eigenständige Veröffentlichung ohne Verlag mittlerweile wesentlich einfacher als früher ist, hat sicherlich auch dazu beigetragen. Die Zeit und Energie für eine Verlagssuche setze ich lieber an anderer Stelle ein.

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?

Wenn ein Buch veröffentlicht ist, fällt erstmal ein riesiger Brocken von meinen Schultern. Allerdings hält dieses „Geschafft-Gefühl“ nur kurz an. Am nächsten Tag geht es direkt weiter mit einer Leserunde bei Lovelybooks, Werbeanzeigen, Posts, und … ich mag es hier gar nicht aufzählen, die nächste Veröffentlichung ist für April geplant und will noch nicht an die Arbeit nach der Veröffentlichung denken.

Bei den (ersten) Lesermeinungen bin ich immer sehr gespannt. Dies gilt auch für die Rückmeldungen beim Testlesen/Lektorat. Ich bin sehr neugierig und muss sie immer direkt lesen.

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?

Zum einen schreibe ich häufig drauf los, zum anderen gibt es aber auch immer einen Anlass, etwas was mich bewegt. So sind sowohl meine Geschichten als auch meine Gedichte von Menschen und Verhaltensweisen geprägt, die mir privat und in meinem über 40-jährigen Berufsleben als Bankkauffrau begegnet sind. Manche Texte sind auch entstanden, nachdem ich lange genug in einen Spiegel gesehen habe.

Außerdem spiele ich gerne mit Worten und freue mich, wenn diese mitspielen.

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Nein, den habe ich nicht. Für mich ist wichtig, dass ich ungestört bin. Dann kann ich überall schreiben. Für meine Reisemärchen hatte ich viele Ideen unterwegs, z. B. im Zug oder im Bus. Die habe ich immer gleich ins Handy getippt und mich von nichts stören lassen, auch nicht von einer Haltestelle, an der ich hätte aussteigen sollen.

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?

Es gibt in meiner Familie einen Hardcore-Nichtleser, der meine zwar Bücher kauft, aber angabegemäß bisher noch nicht gelesen hat. Aber ansonsten bin ich zufrieden mit der Unterstützung im Familien- und Freundeskreis.

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?

Beim Wort ENDE bin ich erstmal glücklich. (Allerdings nur so lange, bis es ans Überarbeiten geht.) Und ja, einige meiner Protagonisten aus den Reisemärchen sind mir sehr ans Herz gewachsen. Trotzdem wird nach dem 3. Band kein weiterer erscheinen. Oder …? Vielleicht die eine oder andere Kurzgeschichte? Oder spielen sie vielleicht in der interaktiven Geschichte auf Amazon mit? (Codewort: Alexa, öffne Zeitenwelt!)

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?

Seit Ende 2020 befinde ich mich im Vorruhestand. Während meiner aktiven Arbeitszeit habe zu jeder freien Zeit geschrieben und manchmal auch Nachtschichten eingelegt. Und ich frage mich selbst, wie ich das alles unter einen Hut bekommen habe. Ich kann mich an einige „Augen-zu-und-durch-Momente“ erinnern. Im Laufe der Zeit verblassen sie allerdings, und ich denke an die schönen Momente, wenn ich ein Buch mit dem letzten „Klick“ in die Öffentlichkeit gegeben habe.

Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?

Mit meinen Gedichten und Geschichten möchte ich zum Nachdenken anregen, Mut machen, zum Lachen oder zum Staunen bringen und immer einen besonderen Moment im Alltag bereiten. Und zu guter Letzt diese Botschaft bringen: „Wenn eine Weisheitsbahn vorbeikommt, sieh nach, wohin sie fährt. Es könnte deine sein.“

P.S. Die Reisemärchen habe ich unter dem Pseudonym Betty van Birnhelm veröffentlicht.

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Bettina und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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