Autoreninterview mit: Aline Stuart

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Eigentlich schreibe ich, seit ich lesen kann. Meine ersten Veröffentlichungen waren als Nora Wanis in Verlagsanthologien, eher im Grusel und Horror-Bereich bei Amrun und Autumnus. Dann kam mir die Idee von Nebelwanderer, eine Zeitreise-Geschichte in die mittelalterliche Welt Irlands. Ich habe immer sehr gerne Zeitreisen gelesen und war von der Idee fasziniert. Schlussendlich habe ich die Reihe begonnen, weil ich in der Kombination Zeitreisen-Wikinger und besonders der Rubrik Wikinger nichts mehr gefunden habe, das ich lesen wollte, denn die Bücher sind sich entweder sehr ähnlich oder sie sind mir zu brutal.

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?

Am Anfang war ich unglaublich aufgeregt. Man entlässt sein Buchbaby, hofft und bangt, dass es gut angenommen wird, und man zuckt auch mal zusammen, wenn jemand ohne Kommentar auf einen Stern drückt. Ich habe aber festgestellt, dass von ca. 500–1000 verkauften Büchern nur ein Leser überhaupt eine Rezension schreibt und man es tatsächlich nie der breiten Masse recht machen kann.

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?

Meine Nebelwanderer-Reihe ist aus der Lust heraus entstanden, dass ich Zeitreise schreiben wollte, aber in einem Setting, das nicht gar so häufig vertreten ist. Ich bin ein totaler Wikinger-Fan und finde es sehr schade, dass viele Bücher sie nur als grausame Brandschatzer darstellen, daher wollte ich hier ein anderes Bild zeichnen und habe zunächst einfach drauflos geschrieben, am Anfang sogar noch auf Englisch.

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Mein Küchentisch und die Hängematte 🙂 Ich habe einen sehr kleinen Schreibtisch, den schiebe ich mir auch mal durch die Wohnung und suche mir das beste Plätzchen aus.

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu das du schreibst und lesen sie deine Bücher?

Am Anfang habe ich es niemandem gesagt, inzwischen haben tatsächlich einige Freunde und sogar mein Vater die Nebelwanderer-Bücher gelesen. Meine Kinder fasziniert es und mein Mann ist stolz auf mich und freut sich, dass ich meine kreative Ader nun auch zum Beruf gemacht habe. Meine Eltern haben lange gebraucht, es als Arbeit anzusehen, denn ich bin ja eigentlich Naturwissenschaftlerin und hätte in der Forschung bleiben sollen …

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?

Das ist tatsächlich ein enorm wehmütiger Moment. Beim Ende einer Reihe ist es am schlimmsten. Darum ist es auch so wichtig, dass man am Ende des Buches so viele lose Enden wie möglich einfängt und einen Knoten darauf macht, denn das lässt einen schwer los. Da ich aber immer direkt im nächsten Projekt stecke, bzw sehr vieles parallel mache, kann ich den Trennungsschmerz gut verkraften 😉

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?

Durch die Kinder habe ich meinen Original-Beruf in der Ernährungsmedizin zunächst beiseite geschoben, denn die langen Arbeitszeiten in der Klinik und am Institut, das war nicht mehr vereinbar. Als meine Große ein halbes Jahr alt war, habe ich bei einem Regionalmagazin in der Redaktion angefangen und dort Artikel und Reportagen über alles mögliche geschrieben. Das passte dann zwischen Kita und Tagesmutter in den Plan. So kam ich auch zum Schreiben zurück und habe dann nebenbei begonnen, zuerst die Nebelwanderer-Reihe zu schreiben und zusätzlich auch mit meiner Rockstar-Romance-Reihe zu starten, um immer ein bisschen Abwechslung und gezieltes Ablassen kreativer Überdrehtheit zu schaffen. Inzwischen sind die Kinder in der Schule. Ich habe so die Möglichkeit, an den Vormittagen in Vollzeit zu schreiben und am Nachmittag Mama zu sein. In den letzten Jahren habe mich zur Sensorik-Prüferin weiterbilden lassen, um in Teilzeit bei einer Firma in der Produkt-Testung arbeiten zu können. Dazu unterrichte ich noch kreatives Schreiben an der VHS in unserem Ort. Ich mag es vielseitig 🙂

Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?

Es freut mich sehr, dass ihr mir hier eine Plattform gegeben habt 🙂 Meine Leserinnen und Leser würde ich sehr gerne um etwas bitten: Wenn euch ein Buch gefallen hat, dann empfehlt es unbedingt weiter. Schreibt ein paar Zeilen als Rezension, postet das Buch vielleicht in euren Profilen auf Social Media. Es hilft uns Autorinnen und Autoren tatsächlich, wenn wir gesehen werden.

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Aline und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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